Im Februar 2011 ist die deutsche Inflationsrate erstmals seit zweieinhalb Jahren über die Zwei-Prozent-Marke gestiegen. Dies teilte nun das Statistische Bundesamt mit. Ein durchaus kritischer Wert, spricht doch die Europäische Zentralbank ab einer Inflation von zwei Prozent nicht mehr von stabilen Preisen. Eine höhere Inflationsrate war zuletzt im Oktober 2008 mit 2,4 Prozent gemessen wurden. So sind die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vormonat um 2,1 Prozent geklettert.

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Ursache hierfür sind nicht nur steigende Energiekosten: Heizöl kostet fast ein Drittel mehr als ein Jahr zuvor, Diesel verteuerte sich um 20,4 Prozent sowie Superbenzin um 9,2 Prozent. Als Grund für die Kostenexplosion bei der Energie werden die steigenden Weltmarktpreise für Rohöl genannt – hier fordern die Unruhen in wichtigen arabischen Förderländern ihren Tribut.

Auch die Großhandelspreise zogen deutlich an, verteuerten sich im Vergleich zum Vormonat um 10,8 Prozent. Laut Statistikern bedeutet dies die höchste Veränderung seit dem Oktober 1981. Für Nahrungsmittel muss die deutsche Bevölkerung im Durchschnitt 3,4 Prozent mehr Geld auf den Tisch legen.

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Experten vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) gehen davon aus, dass die Preise weiter steigen werden. Sie erwarten für das Jahr 2011 eine durchschnittliche Inflationsrate von 2,5 Prozent, und auch für das Jahr 2012 prognostizierten sie mit 2,4 Prozent Inflation eine deutliche Erhöhung der Preise. Als Reaktion auf die steigenden Lebenshaltungskosten im gesamten Euro-Raum wird erwartet, dass die europäische Zentralbank im April die Zinsen erhöht.

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