Am 28. April 2025 erlebten Spanien und Portugal den größten Stromausfall ihrer Geschichte. In Spanien brach innerhalb weniger Sekunden 60 Prozent des Strombedarfs weg, was zu massiven Produktionsausfällen und Betriebsunterbrechungen führte. Obwohl die Stromversorgung schnell wiederhergestellt wurde, hinterlässt der Ausfall weitreichende wirtschaftliche Schäden für Unternehmen und Versicherer.

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Wirtschaftliche Verluste und Produktionsausfälle

Laut der RBC Investment Bank belaufen sich die wirtschaftlichen Schäden auf 2,25 bis 4,5 Milliarden Euro, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, die auf diese Schätzung hinweist. Besonders betroffen waren Unternehmen wie Volkswagen und SEAT, die durch den Stromausfall Produktionseinbußen hinnehmen mussten. Volkswagen verlor einen ganzen Produktionstag (etwa 1.400 Autos), während SEAT die Produktion erst verspätet und nicht vollständig aufnehmen konnte.

Versicherungsschäden in mehreren Sparten erwartet

Derartige Ausfälle führen zu erheblichen Schadensmeldungen, insbesondere in den Bereichen Betriebsunterbrechungsversicherung und Elektronikversicherung. Besonders betroffen sind Unternehmen, die durch den Stromausfall in ihrer Produktion gestört wurden. Die Betriebsunterbrechungsversicherung wird voraussichtlich viele Firmen ansprechen, deren Geschäftsabläufe aufgrund des Stromausfalls zum Erliegen kamen. Zudem wird die Haftpflichtversicherung ins Spiel kommen, wenn Unternehmen für Schäden durch verspätete Lieferungen oder Produktionsausfälle haftbar gemacht werden. Auch Maschinenversicherungen spielen eine zentrale Rolle, da sie Schäden an Produktionsanlagen abdecken müssen, die durch den Stromausfall beschädigt wurden.

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Langfristige Auswirkungen auf die Versicherungsbranche und andere Länder

Dieser großflächige Stromausfall macht die Anfälligkeit der europäischen Infrastruktur für solche Ereignisse deutlich und könnte weltweit Auswirkungen haben. Der Vorfall zeigt auf, wie anfällig selbst moderne, hochentwickelte Stromnetze bei großen Störungen sein können. Diese Schwächen in der Infrastruktur könnten nicht nur in Spanien und Portugal, sondern auch in anderen Teilen der Welt zu ähnlichen Problemen führen. Angesichts der globalen Vernetzung und der zunehmenden Komplexität von Stromnetzen ist es für Versicherer und Unternehmen unerlässlich, ihre Risikomodelle anzupassen, um besser auf solche Großausfälle reagieren zu können. Eine Meldung zu den Schäden ist auf der Reuters-Webseite (auf Englisch) verfügbar.