Lebensversicherung 2025: Entwicklung der Überschussbeteiligung im Vergleich
Die Verzinsung in der Lebensversicherung steigt leicht. Für 2025 liegt die laufende Verzinsung im Marktdurchschnitt bei 2,82 Prozent. Das ist ein moderater Anstieg um 0,05 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Anbieter mit klassischen Produkten bleibt unverändert auf niedrigem Niveau.

Das Ratinghaus Assekurata hat zum 23. Mal Altersvorsorgeverträge unter die Lupe genommen. In diesem Jahr wurden 39 Lebensversicherer analysiert – mit einem gemeinsamen Marktanteil von rund 62 Prozent. Damit ist die Beteiligungsquote erneut leicht gesunken: 2024 waren es noch 43 Unternehmen mit 68 Prozent Marktanteil. So hätten beispielsweise die Bayern Versicherung, Provinzial und Targo nicht an der diesjährigen Auswertung teilgenommen.
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Ein zentrales Kriterium der Studie ist auch weiterhin, ob Versicherer klassische Produkte im Neugeschäft anbieten. 17 der 39 befragten Unternehmen tun das noch. Damit ist die Zahl der Gesellschaften, die klassische Kapitallebensversicherungen, private Rentenversicherungen oder laufende Rentenpolicen anbieten, deutlich gesunken. Denn im vergangenen Jahr waren es noch 26 von 43 Versicherern. Klassische Riester- oder Basisrenten bieten nur noch drei beziehungsweise vier Versicherer an. Die klassische Lebensversicherung bleibt also auf dem Rückzug.
Stattdessen dominieren weiterhin Produkte mit abgesenkten oder ganz ohne Garantien. Bei der „Neuen Klassik“ garantieren die meisten Versicherer rund 90 Prozent der Beiträge. Nur drei Unternehmen sichern noch den vollständigen Beitragserhalt zu. Eine 100-Prozent-Garantie ist wirtschaftlich kaum noch darstellbar. Die Mindestlaufzeiten für den Erhalt dieser Garantien liegen zwischen zwei und 15 Jahren.
Zinswende zeigt Wirkung – aber gedämpft
Die Kapitalmärkte stehen nach wie vor im Zeichen der geldpolitischen Veränderungen. Nach mehreren Jahren steigender Zinsen haben EZB und Fed 2024 erstmals wieder gesenkt. Anfang Februar 2025 wurden die Leitzinsen inzwischen zum fünften Mal in Folge gesenkt. Dennoch bleibt das Zinsniveau im historischen Vergleich erhöht.
Für 2025 zeigt sich: Über alle Tarifarten hinweg beträgt die durchschnittliche laufende Verzinsung 2,82 Prozent. Das ist ein Plus von 0,05 Prozentpunkten. Im gewichteten Durchschnitt beträgt der Wert 2,91 Prozent (2,88 Prozent). Der höchste Einzelwert liegt sogar bei 3,25 Prozent.
Die laufende Verzinsung im Neugeschäft liegt bei 2,52 Prozent bei klassischen Tarifen und bei 2,58 Prozent in der Neuen Klassik (2,58 Prozent). Damit fällt die Verzinsung für klassische Produkte erneut etwas geringer aus als bei der Neuen Klassik. Das überrascht aufgrund der höheren Garantien nicht. Wobei sich die Klassik-Policen langsam annähern. Denn diese konnten die laufende Verzinsung von von 2,46 Prozent auf 2,52 Prozent verbessern. Derweil verharren die Tarife der Neuen Klassik beim Vorjahreswert von 2,58 Prozent.
Höhere Renditen gibt es dagegen bei Indexpolicen. Im Durchschnitt erhielten die Kunden 2024 eine Gutschrift von 3,78 Prozent. Im Vorjahr hatte der Wert noch bei 1,97 Prozent gelegen. Besser als 2024 verliefen nur die Indexjahre 2017 und 2021. Der deklarierte laufende Überschusszins liegt bei durchschnittlich 3,04 Prozent (2,80 Prozent). Dagegen blieb die laufende Verzinsung bei den untersuchten Fondspolicen mit 2,37 Prozent (2,34 Prozent) nahezu konstant.
Insgesamt haben 27 Gesellschaften ihre laufende Verzinsung erhöht, während zwei Versicherer sie gesenkt und neun sie unverändert gelassen haben. Die stärkste Steigerung verzeichnete die VPV mit +0,80 Prozentpunkten. Die höchste laufende Verzinsung am Markt bietet derzeit Entis mit 3,35 Prozent, gefolgt von Europa, Inter und Provinzial mit jeweils 3,25 Prozent. Die niedrigsten Werte liegen weiterhin unter 2,00 Prozent. Schlusslicht ist die Debeka mit 1,75 Prozent.
Gesamtverzinsung und Garantien im Fokus
Auch bei der deklarierten Gesamtverzinsung zeigt sich eine positive Entwicklung. Für den Mustervertrag einer privaten Rentenversicherung beträgt die durchschnittliche Gesamtverzinsung 3,19 Prozent (3,10 Prozent). Zuzüglich sonstiger Gewinnanteile liegt der Wert bei 3,23 Prozent. Allerdings wird eine endfällige Beteiligung an den Bewertungsreserven nur noch von drei Anbietern gewährt. Damit nimmt ihre Bedeutung weiter ab.
Die garantierte Beitragsrendite in klassischen Verträgen bleibt stabil bei 0,42 Prozent. Die illustrierte Beitragsrendite ist leicht von 2,18 auf 2,32 Prozent gestiegen. Angesichts einer Inflationsrate von 2,2 Prozent ergibt sich damit erstmals seit Jahren wieder eine positive Realverzinsung.
In der Neuen Klassik hat sich die garantierte Beitragsrendite deutlich verbessert, bleibt aber im negativen Bereich: -0,26 Prozent im Durchschnitt (Vorjahr: -0,60 Prozent). Die illustrierte Beitragsrendite beträgt hier durchschnittlich 2,59 Prozent und kann bei einer BWR-Zuteilung auf 2,65 Prozent steigen. Effektivkosten schlagen in der Neuen Klassik mit durchschnittlich 1,01 Prozent zu Buche – etwas mehr als in der Klassik (0,91 Prozent).