Ja – auch in den Bereichen habe ich Sonderkonzepte entwickelt, um das Hobbytauchen und die Bedürfnisse der Taucher bestmöglich abzudecken. Bei der Reiseversicherung zählt Tauchen als Hauptgrund in der Reiseabbruch- und Rücktrittsversicherung. Und es können sowohl Kurs- als auch Instructorkosten mit abgesichert werden.

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Bei der Auslandskrankenversicherung handelt es sich um eine langfristige Auslandskrankenversicherung für Tauchlehrer – also keine Auslandsreisekrankenversicherung, sondern eine Police für die Situation, wenn der Auslandsaufenthalt beruflich ist und länger dauert. Hier bestand die Herausforderung darin, den Beruf des Tauchlehrers mitzuversichern und eine unbegrenzte Dauer des Versicherungsschutzes zu gewährleisten.

Sie offerieren gewerbliche Versicherungen für Hersteller, Tauchbasen und Tauchverbände. Diese beinhalten auch eine Betriebshaftpflicht. Was sind häufige Haftungsrisiken für Basen?

Auch wenn eine Tauchbasis auf den ersten Blick nichts Besonderes zu sein scheint beim Thema Haftung, täuscht dies gewaltig.

Eine Tauchbasis ist auf den ersten Blick ein Ladenlokal, in dem Ausrüstung verkauft wird und zugleich eine Schule, in der ich das Tauchen lerne. Bei der Schule fängt es aber schon an: ich brauche als Tauchbasenbesitzer eine Haftpflichtversicherung, die die Tauchausbildung mit abdeckt, zudem eine reine Betriebsstättenhaftpflicht und zusätzlich für mich als Inhaber eine separate Tauchlehrerhaftpflichtversicherung, die aber für sich nicht ausreicht. Denn wenn ich eine eigenständige Tauchlehrerhaftpflichtversicherung abschließe, bin ich als Tauchlehrer versichert, jedoch nicht, wenn ich mit in Haftung genommen werde für einen Mitarbeiter oder Freelancer, der in meinem Auftrag den Tauchgang durchgeführt hat. Deswegen wird hierfür noch eine separate Tauchlehrerhaftpflichtversicherung für jeden Mitarbeiter gebraucht. Freelancer ist auch ein kritischer Punkt – denn häufig bestehen keine Arbeitsverträge für die Mitarbeitenden. Für all das braucht es besondere Konzepte.

Weitere Punkte, für die Schutz bestehen sollte, sind: die Werkstatt, in der die Ausrüstung der Kunden repariert wird, sind Tauchveranstaltungen, die zum Beispiel an einem Tauchplatz durchgeführt werden und sind Tauchausflüge / -Reisen, die eine Tauchbasis organisiert. Hier ist der Basenbesitzer, ohne es zu wissen, häufig als „Reiseveranstalter“ unterwegs und haftet auch dementsprechend, um nur ein paar Punkte zu nennen.

Ist Tauchen eigentlich ein nachhaltiger Sport – und unter welchen Voraussetzungen? Was können Versicherer tun, um auf mehr Nachhaltigkeit bei Freizeit-Aktivitäten hinzuwirken?

Okay, die schwierig zu beantwortenden Fragen kommen zum Schluss.
Ob Tauchen als nachhaltige Sportart gilt, das lasse ich jeden für sich selbst beurteilen. Was für uns Taucher deutlich sichtbarer ist als für viele andere, ist die Verschmutzung und Zerstörung der Meere und Gewässer, in denen wir tauchen.
Wir sehen die zerstörten Unterwasserlandschaften, das Korallensterben und viele andere Dinge, die von oberhalb der Wasserfläche nicht zu sehen sind. Deswegen können wir Taucher einen großen Beitrag zum Meeresschutz leisten, wenn wir erzählen, was wir sehen oder Bilder und Fotos von der Unterwasserwelt zeigen.
Gerade bei der Vermüllung der Meere ist dies auch ein sehr wichtiges Thema. Wer hat nicht schon mal am Strand Müll, alte Fischernetze, Teile von Booten etc. gesehen? Unter Wasser sieht es meist noch viel schlimmer aus. Der gesäuberte Strand und das türkisblaue Wasser täuschen leider häufig!

Sie sind Initiator des Ostfriesland-Projektes – und damit auch ein Ghost Net Buster. Was verbirgt sich dahinter? Können Sie es kurz vorstellen?

Wie eben schon gesagt, bin ich der Meinung, dass wir Taucher unsere Unterwasserwelt bekannt machen sollten – und ebenso die Probleme, die es gibt, um Meere besser schützen zu können.

Das Projekt Ostfriesland ist ein Meeresschutzprojekt, bei dem die Mitglieder von Ghost Diving Germany Geisternetze aus der Nordsee bergen. Die Idee dazu kam, als ich mit den NV-Versicherungen eine exklusive Hausratversicherung für Taucher entwickelt habe und diese nachhaltig sein sollte. Jedoch wollte ich lieber ins Wasser, statt einen Baum zu pflanzen, um meiner Zielgruppe treu zu bleiben. Vielen Dank an Henning Bernau, der mir dies ermöglicht hat.

So entstand das erste Meeresschutzprojekt von bessergrün, die dieses Projekt als nachhaltiger Marktplatz mit unterstützen.

Neben dem Ziel, Geisternetze zu bergen – es waren am Ende der Projektwoche über eine halbe Tonne geborgene Netze –, war unser zweites großes Ziel, dieses Thema in die Öffentlichkeit zu bringen. Deswegen hatten wir über 200 Gäste mit auf der Nordsee, die den Einsatz live von Begleitschiffen beobachten konnten; und ebenso viele Medienvertreter – u. a. NDR, RTL, die Deutsche Presseagentur, diverse Radiosender, Tageszeitungen und Fachmedien.

Es war ein voller Erfolg und ich freue mich riesig, dass das Projekt Ostfriesland (projekt-ostfriesland.de) dieses Jahr zum zweiten Mal stattfindet. Und ich hoffe, dass Ihr uns auf die Nordsee begleitet.

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Die Fragen stellte Mirko Wenig

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