„[….] in der heutigen Situation wäre es schierer Irrsinn, in der Altersvorsorge nicht auf Aktien zu setzen“, meint Panse und sagt, was er von Immobilien zur Altersvorsorge hält. Die seien „nicht wirklich“ zur Altersvorsorge geeignet, denn sie würden leicht zum politischen Instrument: „Maßnahmen gegen Immobilienbesitzer kommen gut beim Wähler an.“

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Allerdings hält Panse die Mittel, mit denen das Generationenkapital bzw. die Aktienrente aufgebaut werden soll für viel zu gering. Würde man den Fonds mit 300 Milliarden Euro von Anfang an ausstatten, hätte er die Chance, für einige Jahrzehnte stabile Beiträge zu gewährleisten.

„Das kann gar nicht schiefgehen“

Und woher hätte das Geld dafür kommen sollen? Aus Schulden, meint Panse und führt dazu aus: „Jahre lang konnte der Staat 30-jährige Anleihen zu 0 Prozent emittieren. Die Bundesregierung hätte in dieser Zeit mehrere hundert Milliarden Euro an lang laufenden Bundesanleihen emittieren müssen. Das Geld hätte sie dann in einen weltweit streuenden Aktien-ETF investiert. Das kann gar nicht schiefgehen. Wenn ich 30 Jahre lang 0 Prozent Kapitalkosten habe, kann es nicht sein, dass ich damit nicht in den folgenden 30 Jahren eine enorme Substanz aufbaue.“

Hat also die Politik der ‚Schwarzen Null‘ die Altersvorsorge von Millionen Deutschen verspielt? Noch hält Panse diesen Zug für nicht abgefahren. Die Strategie, Schulden aufzunehmen, um damit einen Staatsfonds auszustatten, würde sich heute noch lohnen, meint der Anlageexperte. Denn die Zinsen für 30-jährige Bundesanleihen liegen deutlich unter 2,5 Prozent. „Solange wir es schaffen, große Mengen an Staatsanleihen zu emittieren, ohne dass der Zins nach oben geht, sollten wir das tun.“

Doch einen Kritikpunkt an den derzeitigen Plänen zur Aktienrente bzw. dem Generationenkapital äußert Panse auch. Mit dem geplanten Stiftungskonstrukt habe der Staat weiterhin Zugriff auf das Anlagevermögen: „Es ist nicht auszuschließen, dass die Politik da reingreift, wenn es einmal eng werden sollte.“ Ein persönliches Depot nach dem Vorbild Schwedens hält der Vermögensverwalter für „sauber und ehrlich“.

Die Kritik am Stiftungskonstrukt bezieht sich aber ausdrücklich nicht auf den Gedanken, den Kenfo-Fonds mit der Verwaltung zu betrauen: „Beim Kenfo-Fonds wurden auch gute Leute für das Management eingesetzt. Für das Generationenkapital könnte man eigentlich die gleiche Mannschaft nehmen. Die machen einen guten Job.“

Nun ist es für künftige Rentnergenerationen sicher wenig hilfreich, nur auf Systemwechsel und Besserung zu hoffen. Deshalb hat Vermögensverwalter Panse auch einen sehr konkreten Tipp für die Altersvorsorge parat: „Legen Sie einen Sparplan an und investieren Sie monatlich ein paar hundert Euro in ein oder zwei breit gestreute Aktien-ETFs“, lautet die Empfehlung. Panse verbindet das mit einem Appell: „Wenn der Staat zudem noch dafür sorgen würde, dass Kursgewinne nach mehr als zehn Jahren steuerfrei sind, würde das helfen.“

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Ein Bonmot gegenüber der „linken Kritik“ an der Aktienrente erlaubt sich Panse ebenfalls im Interview mit dem Manager Magazin: „Übrigens hat schon Karl Marx gefordert, dass Fabriken in Arbeiterhand gehören. Genau das bringt die aktienbasierte Altersvorsorge.“

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