Nein, einen Mangel an Beharrlichkeit kann man Professor Bernd Raffelhüschen nicht vorwerfen. Seit Jahren fordert der Ökonom, dass die Folgen des demografischen Wandels auch im Rentensystem abgebildet werden müssten. So sagte er bereits 2018 gegenüber Versicherungsbote: „Wir brauchen eigentlich nur noch das gesetzliche Rentenzugangsalter zu diskutieren. Vielleicht auch im Sinne Norwegens, wo gesagt wird: ‚Wenn man länger lebt, dann muss man auch länger arbeiten.‘ Da könnte man sich Norwegen nun doch einmal zum Vorbild nehmen.“

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Doch ein höheres Renteneintrittsalter allein wird nicht ausreichen, um das Rentensystem zukunftsfest zu machen, ist sich Raffelhüschen sicher. In einem Video-Beitrag, der auf Focus-Online veröffentlicht wurde, nennt der Freiburger Professor weitere konkrete Vorschläge:

  1. Wiedereinführung des Nachhaltigkeitsfaktors
  2. Absenkung des Rentenniveaus auf 40 bis 41 Prozent
  3. Rentner, die an der Armutsgrenze leben, müssten mehr Hilfestellungen bekommen. Beispielsweise „indem sie auch länger arbeiten“. Raffelhüschen will das als Hilfe zur Selbsthilfe verstanden wissen.
  4. Anhebung des Renteneintrittsalters nach 2030 auf 68 oder 69 Jahre und Einführung eines Lebenserwartungsfaktors in die Rentenformel

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