In welchen Bundesländern werden im Schnitt die höchsten Bruttorenten ausgezahlt? Das zeigt der aktuelle Rentenatlas 2022, den die Deutsche Rentenversicherung am Donnerstag vorgestellt hat. Errechnet wurde der durchschnittliche Bruttobetrag nach mindestens 35 Versicherungsjahren für Männer und Frauen. Der Blick auf die Zahlen, die sich auf das Jahresende 2021 beziehen, verdeutlicht, dass es zwischen den einzelnen Bundesländern teils deutliche Unterschiede gibt.

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Männliche Rentner: 295 Euro Monatsrente Unterschied zwischen besten und schlechtestem Bundesland

Am höchsten sind die durchschnittlichen Renten nach mindestens 35 Beitragsjahren demnach für Männer in Nordrhein-Westfalen mit rund 1.752 Euro und im Saarland mit rund 1.744 Euro. „Früher arbeiteten hier viele Männer in gut bezahlten Jobs im Bergbau und erhalten heute daraus vergleichsweise hohe Renten“, heißt es hierzu im Rentenatlas.

Die durchschnittliche Bruttorente im gesamten Bundesgebiet betrug für Männer 1.637 Euro und für Frauen 1.226 Euro. Hierbei ist zu beachten, dass viele Rentnerinnen und Rentner die Bedingung von mindestens 35 Versicherungsjahren nicht erfüllen.

Mit Blick auf die Männer zeigt sich ein deutliches Ost-West-Gefälle. So sind die durchschnittlichen Bruttorenten nach mindestens 35 Beitragsjahren am niedrigsten in Sachsen-Anhalt (1.477 Euro), Thüringen (1.469 Euro) und Mecklenburg-Vorpommern als Schlusslicht (1.457 Euro). Zwischen dem Bundesland mit der höchsten und niedrigsten Rente klafft also bereits eine Differenz von 295 Euro Monatsrente. Lediglich Berlin Ost kann hier ein ähnliches Niveau wie die westlichen Bundesländer vorzeigen: die durchschnittliche Bruttorente von 1.618 Euro resultiere daraus, dass hier viele Rentner mit Ansprüchen aus ehemaligen Zusatz- und Sonderversorgungssystemen der DDR leben, berichtet die DRV.

Deutsche Rentenversicherung - Rentenatlas 2022

Ostdeutsche Frauen stehen besser da als westdeutsche

Anders sieht es hingegen beim Blick auf die Frauen aus: hier erhalten ostdeutsche Rentnerinnen teils höhere Bruttorenten als westdeutsche Ruheständlerinnen. Ein Grund ist, dass in der früheren DDR mehr Frauen in Vollzeit erwerbstätig waren. Rekordhalterinnen sind die Frauen in Ostberlin mit einer durchschnittlichen Bruttorente von 1.413 Euro nach mindestens 35 Beitragsjahren. Es folgen Hamburg (1.316 Euro), Brandenburg (1.287 Euro), und Berlin West (1.273 Euro). Schlusslicht mit den niedrigsten Frauenrenten ist Niedersachsen mit 1.187 Euro.

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Insgesamt fällt auf, dass die Differenz zwischen den Durchschnittsrenten für Männer und Frauen im Osten Deutschlands geringer ausfällt als im Westen. Der Rentenatlas ist auf der Webseite der Deutschen Rentenversicherung als pdf-Dokument verfügbar.

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