Das Filialnetz von Banken wird seit Jahren immer kleiner. 2018 verordnete sich etwa die Postbank eine Schrumpfkur und schloss jede 10. Filiale. Doch ein Einzelfall ist das Geldhaus damit ganz und gar nicht. Erst 2021 prognostizierte eine Studie, dass bis 2023 40 Prozent der Bank-Geschäftsstellen geschlossen werden - insbesondere in Deutschland.

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Ein ‚Beratungs-Vakuum‘, in das u.a. die DVAG vorstößt. „Wir profitieren davon, dass sich immer mehr Mitbewerber aus der Fläche zurückziehen“, sagte Ralf-Joachim Götz, Chefvolkswirt der DVAG im Gespräch mit den Badischen Neuesten Nachrichten (BNN). Ein großer Teil der 18.500 Vermögensberater sei vor Ort geblieben - das zahle sich auch wirtschaftlich aus.

Während das Neugeschäft im Bereich Bausparen zuletzt rückläufig verlief - die erlöste Bausparsumme sank um 9,8 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro -, konnte Götz nun eine Trendwende in diesem Segment für sein Unternehmen melden. „Viele Menschen versuchen durch Bausparen, sich ein Zinsniveau für die Zukunft zu sichern“, so Götz.

Offenbar lagen die Frankfurter mit der strategischen Ausrichtung zum stationären Vertrieb richtig, denn auch Versicherungskunden bis 30 Jahre sagt der Versicherungsabschluss bei einem Vermittler im Büro mehrheitlich (77 Prozent) zu.

Doch der DVAG-Chefvolkswirt nennt einen weiteren wichtigen Aspekt, von dem profitiert werde, wenn insbesondere Banken ihre Geschäftsstellen schließen: Personalgewinnung. „Die ist auch für die DVAG eine Herausforderung. Der demographische Wandel macht vor unserem Haus nicht Halt“, so Götz gegenüber BNN.

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Ein Beispiel, wie ehemalige Mitarbeiter oder Geschäftsstellenleiter von Banken bei dem Frankfurter Finanzvertrieb aufsteigen können, ist sicherlich Sascha Rabe aus Braunschweig. Er wurde vom ehemals jüngsten Bankdirektor Deutschlands zu einem erfolgreichen Direktionsleiter - und schaffte es damit sogar in den Königsmacher-Podcast.

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