Die Deutsche Vermögensberatung hat die Geschäftszahlen für das Jahr 2021 veröffentlicht und kann, wie in den vergangenen Jahren, neue Rekorde bei Umsatz und Gewinn vermelden. Gerade im Hinblick auf die erneut teilweise massiven Einschränkungen für persönliche Beratungsgespräche während der Corona-Zeit sind die wiederholten Rekordergebnisse durchaus bemerkenswert.

Anzeige

Der Umsatz kletterte auf 2,24 Milliarden Euro, was ein Plus von 13,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Der Jahresüberschuss kletterte um 14,1 Prozent und lag damit bei 241,6 Millionen Euro. Auch das Ergebnis vor Steuern habe deutlich zulegen können. Hier kletterten die Zahlen um 11,8 Prozent auf 378,3 Millionen Euro. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

Andreas Pohl, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Vermögensberatung AG (DVAG).DVAG

„Unsere Vermögensberaterinnen und Vermögensberater standen ihren Kunden zu jeder Zeit mit qualifizierter Finanzberatung zur Seite – egal ob persönlich oder digital. Mehr als 16.000 Anträge wurden im Schnitt pro Tag eingereicht – eine unglaubliche Leistung", sagte DVAG-Vorstandschef Andreas Pohl.

Konzern punktet durch digitale Lösungen

Insbesondere der Weitblick bei der technischen Ausstattung der Vermittler konnte im vergangenen Jahr helfen. So wurden beispielsweise schon im Mai 2010 und damit vor über zehn Jahren die ersten Vertriebler mit iPads sowie drei unternehmenseigenen Apps ausgerüstet. Seither schraubte der Konzern an weiteren Werkzeugen und steckte jährlich schon mal hohe zweistellige Millionenbeträge in die IT-Unterstützung. Das aktuelle Prunkstück ist das Ergebnis einer Kooperation mit dem FinTech-Brutkasten FinLeap. Gemeinsam wurde die Anwendung „Vermögensplanung Digital” gebaut. Das neue Tool soll unter anderem die Möglichkeiten von Videokonferenzen und einer komplett digitalen Beratungsstrecke inklusive Fernunterschrift vereinen. In 2021 folgte das neue Auftragsportal rund um produkt- und kundenspezifische Services. Auch für 2022 würden weitere Werkzeuge in der Pipeline stecken.

„Das Fundament für unseren Erfolg in der Zukunft legen wir mit unseren Handlungen und Entscheidungen im Hier und Jetzt. Ich möchte die Deutsche Vermögensberatung mit wichtigen strategischen Weichenstellungen dafür optimal aufstellen“, erklärt Pohl.

DVAG gewinnt Vermögensberater hinzu

Eine wichtige Stellschraube für das Wachstum bleibt die Personalpolitik des Finanzvertriebs, die entgegen dem Branchentrend läuft. Während viele Marktteilnehmer ihre Unternehmen verstärkt digitalisieren und den Vertrieb schrumpfen lassen, holt sich der Finanzdienstleister mehr Handelsvertreter als Partner in die Filialen. In Summe habe die DVAG Ende des Jahres über 18.500 selbstständige hauptberufliche Vermittler gehabt. Diese hätten sich auf über 5.200 Geschäftsstellen verteilt. Ende 2017 waren es noch 14.500 Vermögensberater in bundesweit 3.452 Direktionen.

Eine große Rolle an diesem deutlichen Sprung dürfte dabei der Wechsel aus dem Lager der früheren Generali-Vertreter spielen. Der italienische Versicherer hat die deutsche Konzerntochter Generali Leben abgewickelt und ließ damit den Vertretern die Geschäftsgrundlage wegbrechen. Nach dem die Generali ihren Exklusivvertrieb dichtgemacht hatte, sollten sich zum 01. Juli 2018 die rund 2.800 Mitarbeiter als freie Handelsvertreter der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) anschließen.

Anzeige

Im vergangenen Jahr war die DVAG erneut aktiv geworden und hatte massiv um neue Vermögensberater geworben. Im Kampf um Mitarbeiter war das Unternehmen Anfang März trotz Corona-Krise in die Offensive gegangen. Eine Kampagne zur Mitarbeitergewinnung setzte darauf, die ‚Krise als Chance‘ zu verstehen und will eine „Informationsoffensive für den Zukunftsberuf Vermögensberater“ schaffen. Zum Repertoire zählten dabei unter anderem ganzseitige Anzeigen in Deutschlands auflagenstärkster Tageszeitung und zahlreiche Social Media-Aktivitäten. „Ich bin überzeugt, dass wir auch in den nächsten Jahren mit unserem Geschäftsmodell bestens aufgestellt sind. Wir werden auch weiterhin in unser Familienunternehmen investieren und unsere Marktposition ausbauen.“, resümiert Pohl.

DVAG legt in fast allen Bereichen zu

Beim Blick auf die einzelnen Sparten zeigt sich ein nahezu komplett gutes Bild. Denn lediglich beim Neugeschäft im Bereich Bausparen gab es rückläufige Zahlen. Die erlöste Bausparsumme sank um 9,8 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Der Bestand liegt in diesem Segment stabil bei 23,4 Milliarden Euro. Ein sattes Plus spielten Baufinanzierungen ein. Das Neugeschäft mit Baufinanzieren wuchs um 11,4 Prozent auf rund 4,1 Milliarden Euro. Damit liege der Gesamtbestand inklusive Baudarlehen bei 234,0 Milliarden Euro. Das sind 5,0 Prozent mehr als im Jahr 2020.

Das Geschäft mit Lebensversicherungen legte im Jahr 2021 erneut deutlich zu. 2020 war das Neugeschäft um 3,2 Prozent geklettert. Anno 2021 habe das Frankfurter Unternehmen einen Sprung von 11,2 Prozent nach oben machen können und hat damit 19,1 Milliarden Euro Neugeschäft produziert. Dadurch seien auch die Bestände im Segment Leben um 5,0 Prozent auf 174,5 Milliarden Euro angestiegen.

Anzeige

Beachtlich ist der Trend bei der staatlich geförderten Altersvorsorge, speziell bei Riester-Policen. Hier habe die DVAG in 2021 die Anzahl der neu vermittelten Riester-Renten um 33 Prozent auf 111.957 Verträge steigern können. Das entspreche einem Marktanteil von 30,4 Prozent. In der staatlich geförderten Basisrente seien 20.486 Verträge neu vermittelt worden. Das ist ein Plus in Höhe von 39,2 Prozent. Hier liege der Marktanteil bei 17,2 Prozent.

DVAG-Ergebnisse in der Übersicht:

  • Umsatz legt um 13,1 Prozent auf 2,24 Milliarden Euro
  • Jahresüberschuss steigt um 14,1 Prozent auf 241,6 Millionen Euro
  • Leben-Geschäft wächstum 5,0 Prozent auf 174,5 Milliarden Euro
  • Neugeschäft im Bereich Leben steigt um 11,2 Prozent auf 19,1 Milliarden Euro
  • Neugeschäft Investment steigt um 25,8 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro
  • Gesamtbestand Verträge wächst um 5,0 Prozent auf 234,0 Milliarden Euro

Im Schaden- und Unfallsegment konnte der Finanzdienstler nach einem Minus in 2020 wieder ein Plus einfahren. Hier sei die Produktion um 5,0 Prozent auf 416,6 Millionen Euro gestiegen. Einen wesentlichen Anteil daran habe das Privatkundensegment gehabt. Dieser Bereich habe 17 Prozent zulegen können. Auch beim Geschäft mit Krankenversicherungen habe der Vertrieb zulegen können. Mit einem um 7,2 Prozent verbesserten Neugeschäft sei die Jahressollprämie auf 37 Millionen Euro erhöht worden.

Anzeige

Auch der Bereich Investment habe deutlich zulegen können. Hier sei das Neugeschäft um 25,8 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro gestiegen. Den Bestand beim Investment-Geschäft habe der Konzern um 22,8 Prozent auf 37,2 Milliarden Euro vergrößern können. Seit 2018 hat der Finanzkonzern auch physisches Gold im Angebot. Gerade jetzt in Zeiten geopolitischer Krisen und bei anziehender Inflation würden die Menschen verstärkt nach sicheren Anlagen suchen. Seit dem Start habe sich der vermittelte Goldbestand auf annähernd 3,5 Tonnen angehäuft. Allein im Jahr 2021 sei der bis dahin vermittelte Bestand annähernd verdoppelt worden.

Seite 1/2/

Anzeige