Die Deutsche Vermögensberatung hat die Geschäftszahlen für das Jahr 2022 veröffentlicht. Während in den vergangenen Jahren stets neue Rekorde bei Umsatz und Gewinn gefeiert werden konnte, ging es beim Umsatz im Vorjahr unwesentlich abwärts. Der Umsatz fiel auf 2,2 Milliarden Euro, was ein Minus von 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Dennoch reichte es für zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

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Der Jahresüberschuss kletterte um 1,7 Prozent und lag damit bei 245,7 Millionen Euro. Auch das Ergebnis vor Steuern habe zulegen können. Hier kletterten die Zahlen um 3,3 Prozent auf 390,6 Millionen Euro.

Andreas Pohl, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Vermögensberatung AG (DVAG).DVAG

„Die letzten Jahre haben nicht nur gezeigt, dass wir schwierige Zeiten meistern können, sondern dass sie uns sogar oft zu Höchstleistungen motivieren. Es macht mich stolz zu sehen, wie unsere Vermögensberaterinnen und Vermögensberater jeden Tag aufs Neue im Einsatz für ihre Kunden sind und ihnen mit wertvollem Rat zur Seite stehen. Gerade jetzt, wo die Inflation die Sparnation Deutschland vor große Herausforderungen stellt, ist maßgeschneiderte Vermögensberatung so wichtig wie nie zuvor.", sagte DVAG-Vorstandschef Andreas Pohl.

Beim Blick auf die einzelnen Sparten zeigt sich ein gutes Bild. Denn lediglich beim Neugeschäft in den Bereichen Lebensversicherungen und Baufinanzierung sowie beim Investment-Bestand gab es rückläufige Zahlen. Das Geschäft mit Lebensversicherungen stagnierte im Jahr 2022 wieder. 2021 war das Neugeschäft um 11,2 Prozent geklettert. Anno 2022 habe das Frankfurter Unternehmen einen Rückgang von 13,2 Prozent hinnehmen müssen und hat damit 16,6 Milliarden Euro Neugeschäft produziert. Dennoch seien die Bestände im Segment Leben um 2,7 Prozent auf 179,2 Milliarden Euro angestiegen.

Im Jahr 2021 hatte der Finanzvertrieb noch bei Riester-Policen deutlich zulegen und hatte die Anzahl der neu vermittelten Riester-Renten um 33 Prozent auf 111.957 Verträge steigern können. Während diese Erfolgszahlen nicht wiederholt werden konnte (Rückgangs des Riester-Geschäfts um 13,2 Prozent), habe die DVAG im vergangenen Jahr bei einem anderen staatlich gefördertem Produkt punkten können. Bei den Basisrenten sei die Anzahl der neu vermittelten Policen um 72,3 Prozent auf 35.298 Verträge gesteigert worden. Das entspreche einem Marktanteil von 30,2 Prozent.

Das Neugeschäft mit Baufinanzierungen verlor um 10,5 Prozent auf rund 3,7 Milliarden Euro. Damit liege der Gesamtbestand inklusive Baudarlehen bei 242,0 Milliarden Euro. Das sind 3,4 Prozent mehr als im Jahr 2021. Förmlich explodiert ist dagegen das Neugeschäft mit Bausparverträgen. Hier stand ein Plus von 77,7 Prozent und eine erlöste Bausparsumme von 3,7 Milliarden Euro. Der Bestand wuchs in diesem Segment stabil bei 23,4 Milliarden Euro.

DVAG-Ergebnisse in der Übersicht:

  • Umsatz sinkt um 1,6 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro
  • Jahresüberschuss steigt um 1,7 Prozent auf 245,7 Millionen Euro
  • Leben-Geschäft wächstum 2,7 Prozent auf 179,2 Milliarden Euro
  • Neugeschäft im Bereich Leben fällt um 13,2 Prozent auf 16,6 Milliarden Euro
  • Neugeschäft Investment steigt um 2,0 Prozent auf 3,0 Milliarden Euro
  • Gesamtbestand Verträge wächst um 3,4 Prozent auf 242,0 Milliarden Euro

Im Schaden- und Unfallsegment musste der Finanzdienstler nach einem Plus in 2021 wieder ein Minus hinnehmen. Hier sei die Produktion um 6,4 Millionen Euro auf 410,2 Millionen Euro gestiegen. Einen wesentlichen Anteil daran habe das Geschäft mit Autoversicherungeng ehabt. In diesem Bereich würden es vielen Kunden nur um den Preis gehen. In Summe sei der Bestand um 2,9 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro gestiegen.

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Das Neugeschäft mit Krankenversicherungen habe mit 58,3 Millionen Euro knapp unter dem Vorjahreswert gelegen. Dafür sei der Bestand um 3,5 Prozent auf jetzt 1.531,6 Millionen Euro Jahressollbeitrag angewachsen. Auch der Bereich Investment habe unterschiedliche Ergebnisse erreicht. Hier sei das Neugeschäft um 2,0 Prozent auf 3,0 Milliarden Euro gestiegen. Dagegen sei der Bestand beim Investment-Geschäft um 9,2 Prozent auf 33,8 Milliarden Euro geschrumpft. Seit 2018 hat der Finanzkonzern auch physisches Gold im Angebot. Gerade in Zeiten geopolitischer Krisen und bei anziehender Inflation würden die Menschen verstärkt nach sicheren Anlagen suchen. Seit dem Start habe sich der vermittelte Goldbestand auf annähernd 6,4 Tonnen angehäuft. Allein im Jahr 2022 habe es einen Zuwachs von 80 Prozent gegeben.

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