Als Privatversicherungen gelten die Aktiengesellschaft und der Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (VVaG). Öffentlich-rechtliche Versicherungen arbeiten in der Regel regional in der Region, verfügen über low exponiertes Geschäft, sind ausreichend kapitalisiert und stehen nicht unter dem Druck Wachstum zu generieren, der im Zweifel das Ergebnis negativ beeinflusst. Beim traditionellen VVaG ist die Situation ähnlich, obwohl diese schon in den Bereich höher exponierten Geschäftes hinein zeichnen. Doch ein Wachstumsdruck besteht keineswegs.

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Die Mitglieder eines VVaG oder Versicherungsnehmer eines öffentlich-rechtlichen Versicherers sind dem Unternehmen in der Regel eng verbunden und fühlen sich als Teil einer Wertegemeinschaft, die es zu erhalten gilt. Danach werden Prämienanpassungen als notwendiger und angemessener Vorgang angesehen, um den Fortschritt im technischen Bereich, den Service und sonstige Leistungen bzw. Innovationen annehmen zu können. Aktiengesellschaften, insbesondere dann, wenn sie auch börsennotiert sind, sind den Aktionären und Investoren verpflichtet, die für das investierte Kapital einen angemessenen Return erwarten, und zwar in Form einer Rendite.

Festzustellen bleibt, dass Aktiengesellschaften in den vergangenen zwei Jahren die Krise mit einer sehr ausgewogenen Bilanz gestemmt haben, doch Jahresabschlüsse beziehen sich eben auf die vergangenen Jahre. Besonders wichtig sind aber die Entwicklungen eines Unternehmens für die Zukunft. Mögliche Bilanzkritik ist also stets vergangenheitsbezogen und nicht zukunftsorientiert.

Versicherer bleiben systemrelevant

Kommen wir also auf den Ausgangspunkt zurück, so darf konstatiert werden, dass eine Wachstumsorientierung dem Fortschritt unserer Gesellschaft dient, unsere Werte erhält und unseren Wohlstand generiert. Unter welchen Umständen Versicherer dies in der Zukunft zu leisten vermögen, entscheiden sie vermutlich situativ, doch vorausschauend eventuell unter Einbeziehung des interessanten Aspektes der „Open Insurance“. Im Grunde entbehren deshalb die Diskussionen über harte Märkte, Verweigerung von Kapazität oder ähnlichen dubiosen Anmerkungen jeglicher Grundlage. Versicherer sind und bleiben systemrelevant, was auch bedeutet, dass keine Gruppe Anspruch auf Best Conditions hat oder Risiken übertragen darf, die den Wert der Versichertengemeinschaft nicht erfüllt.

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Versicherer arbeiten hart an den Ideen für neue Versicherungsmodelle, alternative Lösungen gehören schon dem gängigen Segment an und die technische Entwicklung bringt in vielen Bereichen Innovationen, deren Auswirkungen sich nicht einmal erahnen lassen. Als Resultat verbleibt der Aufruf, das Vertrauen in die Versicherungswirtschaft, einem systemrelevanten Bereich, zu erhalten. Solidarität ist stets ein guter Partner für einen Weg in eine gesicherte Zukunft, die in starken Umfang von den weltweit agierenden Rückversicherern den Erstversicherern gewährt wird.

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