In fast allen Branchen herrscht derzeit ein harter Wettbewerb. Und wenn Marktanteile umkämpft sind, kann es sich kein Unternehmen mehr leisten, die eigene Produktion stillstehen zu lassen. Deshalb ist das Risikomanagement für die Aufrechterhaltung der Business Continuity auch für das Jahr 2024 von großer Bedeutung. Gerade bei größeren Schäden, etwa durch Extremwetterereignisse, kann es mitunter zu langfristigen Ausfällen kommen, in deren Folge Kunden womöglich abwandern. Ein gutes Risikomanagement setzt darauf, derartige Schäden zu vermeiden oder zumindest abzumildern, sodass größtmögliche Geschäftskontinuität gewahrt bleibt. Folgende Entwicklungen werden dabei im neuen Jahr zu berücksichtigen sein:


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1. Inflation treibt Schadenkosten

Von der allgegenwärtigen Inflation bleibt auch die Versicherungsbranche nicht verschont. Im Schadenfall schlagen vor allem Materialkosten und gestiegene Handwerkerrechnungen zu Buche. Im Zuge der dadurch steigenden Schadensumme liegt auch eine höhere Exponierung vor. Dies kann dazu führen, dass in Zukunft an manchen Stellen eine Anpassung von Prämien notwendig wird. Diese sollte nicht mit einem steigenden Preis verwechselt werden, da sie eine Reaktion auf die veränderte Exponierung darstellt. Um Prämien richtig kalkulieren und im Schadenfall auseichende Deckung bieten zu können, benötigen Versicherer außerdem akkurate Versicherungswerte. Sind die gemeldeten Werte bereits einige Jahre alt, kann es zu einer deutlichen Diskrepanz zwischen diesem Nominal und einem tatsächlichen Schaden kommen. Um einen optimalen Versicherungsschutz zu gewährleisten, sollten Unternehmen daher aktuelle, akkurate Werte übermitteln. Bei der Festlegung können Experten für Schadenbewertung der Versicherer Hilfestellung leisten.

2. Exposition klimabedingter Risiken nimmt zu

Die Zunahme der Exposition wird auch im kommenden Jahr anhalten. Vor allem klimabedingte Risiken werden weiterhin zunehmen. Die Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 war nur ein Beispiel für die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels. Überschwemmungen wie die in Österreich und Slowenien haben gezeigt, dass wir leider davon ausgehen müssen, derartige Ereignisse in Zukunft häufiger zu erleben. Im letzten Sommer war außerdem zu beobachten, wie Hitze und Trockenheit zu immer mehr Waldbränden führten. Unternehmen müssen diese Klimarisiken verstehen und sich gegen die zunehmenden Risiken wappnen – mit Versicherungsschutz, Standortwahl aber auch mit Prävention und Risikominimierung.

3. Klimawandel verschärft Lieferkettenproblematik

Probleme mit Lieferketten sind gewiss kein neues Thema, doch sie werden Versicherer und Versicherte auch im neuen Jahr und darüber hinaus beschäftigen. Im Schadenfall können sich Reparaturen erheblich verzögern, da dringend benötigte Teile nicht lieferbar sind. Dies wiederum führt zu längeren Produktionsunterbrechungen und somit finanziellen Folgeschäden. Außerdem muss man davon ausgehen, dass sich zukünftig Extremwetterereignis in Folge des Klimawandels verstärkt auf Lieferketten auswirken. Für Unternehmen gewinnen daher Resilienzmaßnahmen und -strategien immer mehr an Bedeutung. Sie müssen die Exposition einzelner Standorte und Transportrouten kennen sowie frühzeitig mögliche Alternativen im Sinne der Schadenprävention eruieren. Allein auf den Versicherungsschutz zu vertrauen reicht nicht aus, schließlich beinhaltet jedes Katastrophenereignis einen potenziellen Anteil an nicht versicherbaren Schäden.

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Datengetriebenes Risk Management

Um die richtigen Präventionsmaßnahmen treffen zu können, bedarf es fundierten Vorhersagen. Unternehmen stehen dafür immer bessere Prädiktions-Tools zur Verfügung, die auch aus Daten und Modellen von Versicherern schöpfen.
FM Global bietet seinen Kunden im Rahmen seiner Klimaresilienzprodukte zum Beispiel den Bericht über die Auswirkungen des Klimawandels an, mit dem sie in der Lage sind, die Folgen des Klimawandels für ihr Unternehmen bis 2050 besser abzuschätzen. Versicherer können ihre Kunden ebenfalls als Partner beim Klima-Reporting unterstützen. Entsprechende Tools helfen dabei, akute und chronische klimabedingte Finanzrisiken gegenüber Investoren und der Öffentlichkeit offenzulegen, und zwar in Übereinstimmung mit weithin anerkannten Rahmenwerken wie der internationalen Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD). Diese Daten sind sehr wertvoll und anderweitig nur schwierig und kostspielig zu bekommen.
In der unübersichtlichen Bedrohungslandschaft wird es immer wichtiger, eine umfassende Datengrundlage für eine qualifizierte Risikoabschätzung aufzubauen. Dieser Wissensvorsprung ist die Grundlage für resiliente Unternehmen. Und darauf aufbauend können präventive Maßnahmen ergriffen sowie Versicherungswerte exakt berechnet werden.

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