Erstens: “Unsaubere” Betriebe sollten derweil außen vor bleiben. Ein Beispiel ist der Pflegevorsorgefonds, der etwa in den Ölmulti ExxonMobil, den Bergbau-Riesen AngloAmerican oder in die Ölbohrfirma Canadian Natural Resources investiert. Diesen Fehltritt sollte Lindner bei seiner Aktienrente auslassen.

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Zweitens: Deutschland braucht eine lebendige Aktienkultur. Um die zu begründen, sollte Lindner mit seiner Aktienrente nicht nur passiv in Aktien, Fonds und ETFs investieren, sondern auch den Geist von „Active Ownership“ fördern. Das bedeutet etwa, vom Aktionärs-Stimmrecht Gebrauch zu machen und den damit verbundenen Einfluss auf die Unternehmen zu nutzen, der ihnen für ihre Anteile am Unternehmen zusteht, zum Beispiel zum Wohle der Umwelt.
Active Ownership lässt sich in drei Bereiche einteilen: 1. Shareholder Engagement – der Dialog mit dem Unternehmen. 2. Voting – die Ausübung des Stimmrechts und 3. Shareholder Activism – das Unternehmen zum Handeln zu bewegen, wenn der Dialog keine Früchte trägt, etwa durch öffentlichen Druck, Gegenanträge, Wahlvorschläge oder Reden auf der Hauptversammlung.

Fazit: Die Entwicklung und Einführung einer Aktienrente ist überfällig und sollte mit Hochdruck auf den Weg gebracht werden. Angesichts der wachsenden Problemstellungen rund um Ressourcenknappheit und Klimakrise ist es jedoch ratsam, in nachhaltige Unternehmen zu investieren und sich den gestalterischen Möglichkeiten des Active Ownership zu entsinnen. Tut Lindner das, stellt er die Weichen der Wirtschaft auf Umweltschutz.

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