Das Analysehaus Morgen & Morgen hat Wohngebäude-Policen unter die Lupe genommen. Insgesamt wurden 221 Policen von 62 verschiedenen Anbietern vom Unternehmens aus Hofheim am Taunus unter die Lupe genommen. Dabei wurden die Tarife anhand von 50 Leistungsfragen bewertet. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

Anzeige

So mussten Tarife für eine "ausgezeichnete" Bewertung beispielsweise folgende Merkmale erfüllen:

  • Frost- und Bruchschäden an Ableitungsrohren, die sich außerhalb des Gebäudes und auf dem Versicherungsgrundstück befinden und der Entsorgung versicherter Gebäude oder Anlagen dienen, sind mitversichert.
  • Frost- und Bruchschäden an Wasser- und Heizungsrohren (Zuleitungsrohren), die sich außerhalb des Versicherungsgrundstück befinden und der Versorgung versicherter Gebäude oder Anlagen dienen, für die der Versicherungsnehmer die Verantwortung trägt, sind mitversichert.
  • Auf eine Kürzung der Versicherungsleistung wird bei grob fahrlässiger Herbeiführung des Versicherungsfalls verzichtet.

Für eine "sehr gute" Bewertung mussten Tarife folgende Merkmale erfüllen:

Anzeige

  • Frost- und Bruchschäden an Wasser- und Heizungsrohren (Zuleitungsrohren), die sich außerhalb des Gebäudes und auf dem Versicherungsgrundstück befinden und der Versorgung versicherter Gebäude oder Anlagen dienen, sind mitversichert.
  • Der Versicherer verzichtet auf unübliche Einschränkungen bzw. Klauseln, die nicht zu den ratingrelevanten Sachverhalten gehören.

Bei der Auswertung habe sich gezeigt, dass Versicherer im Bereich der Wohngebäudeversicherung auf Grundprodukte setzten. Diese könnten mit kostenpflichtigen Paketen und Leistungs-Einschlüssen erweitert werden. Insgesamt habe es starke Abhängigkeiten von den ZÜRS-Zonen gegeben, die am Ende auch zu sehr unterschiedlichen Beiträgen führten. Das Thema Elementarversicherung ist momentan in aller Munde. „Das Angebot ist da. In hoher Qualität, wie das Rating zeigt. Sie muss nur in der Beratung entsprechend stattfinden – zumal in vielen Haushalten eine ausführliche Beratung schon länger zurückliegen dürfte.“, sagt Andreas Ludwig, Bereichsleiter Rating & Analyse bei Morgen & Morgen. Gerade deshalb macht ein regelmäßiger Vergleich der Wohngebäudeversicherung Sinn.

Wohngebäude-Rating zeigt ausgeglichenes Ergebnis

Im Gegensatz zum kürzlich veröffentlichten BU-Rating zeigt sich ein recht ausgeglichenes Bild. Während in der BU-Sparte in Summe 441 Tarife die Bestbewertung (78,3 Prozent), sind es beim Wohngebäude-Rating nur 56 Tarife, die mit der Bestnote „Fünf Sterne“ ausgezeichnet wurden und sich als Klassenprimus fühlen dürfen. Damit wurde jede vierte Police (25,4 Prozent) entsprechend bewertet. Folglich hätten 33 Anbieter mindestens einen Tarif mit einer 5-Sterne-Bewertung.

Immerhin 88 Tarife erhielten 4 Sternchen zugesprochen und damit eine „sehr gute“ Bewertung. Im Mittelfeld finden sich insgesamt 33 Tarife und damit 14,9 Prozent der untersuchten Tarife. In Summe sei einer von fünf Tarifen als "schwach" oder "sehr schwach" eingestuft worden. Die 44 so eingestuften Tarife seien immerhin ein Anteil von 19,9 Prozent der geprüften Tarifvarianten. So mussten sich 38 der durchleuchteten Tarife nach der Interpretation von Morgen & Morgen mit einer "schwachen" Bewertung begnügen. Gleichzeitig seien sechs Tarife mit nur einem Stern benotet worden. Im Rating aus dem Jahr 2018 waren es noch elf Tarife. Im Vergleich zum 2018er Rating zeigen sich die Ergebnisse in etwa stabil. Zwar hat sich die Anzahl der geprüften Tarifvarianten vergrößert. Die Einordnung in den verschiedenen Bewertungsstufen sind aber in etwa gleich geblieben. Die Ergebnisse können auf der Webseite des Ratinghauses eingesehen werden.

Anzeige

Diese Tarife wurden als "sehr schwach" eingestuft:

  • BGV "Basis"
  • InterRisk "L"
  • Itzehoer "BASIS"
  • NV-Versicherungen "WohnhausSpar 2.0"
  • Ostangler "Standard"
  • SHB "Klassik"

Kritik zu Testergebnissen von Versicherungen

Wegen der vielen positiven Ratings von Versicherungs-Policen gibt es immer wieder Kritik. Im April 2015 hatte sich die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen dazu eine Untersuchung vorgenommen. In einer Stichprobe hatten die Verbraucherschützer eine wahre Flut an besten Bewertungen ausgemacht. Dabei wurde den Ratinghäusern auch ein gewissen Eigeninteresse unterstellt. Schließlich würden viele Unternehmen mit Testsiegeln gutes Geld verdienen. Versicherer, die mit dem Original-Signet um Kunden werben wollen, müssen oft Lizenzgebühren zahlen. Locker einige tausend Euro kann es beispielsweise kosten, das Logo von Focus Money oder der Stiftung Warentest zu verwenden.

Auch Morgen & Morgen verlange eine Schutzgebühr, wenn ein Versicherer mit den Testergebnissen werben wolle. Diese sei aber niedrig, die Unabhängigkeit des Analysehauses gewahrt. Die genaue Höhe der Gebühr wollte die Sprecherin nicht nennen.

Anzeige

Seite 1/2/

Anzeige