Maklerpool-Hitliste: Die Pools mit den höchsten Provisionserlösen

Auch in diesem Jahr hat das Branchenportal "Cash-Online" die Provisionseinnahmen der deutschen Maklerpools unter die Lupe genommen. In der aktuellen Hitliste wurde erstmalig der Rohertrag als neues Kriterium für die Platzierung genutzt. In den vergangenen Jahren hatte es Diskussionen um die bisherige Methodik gegeben. Diese war auf die Provisionserlöse der Pools ausgerichtet. Mit der Ausrichtung auf den Rohertrag soll nun eine andere Kennzahl als Rangkriterium herangezogen werden. Diese sei eine fest definierte betriebswirtschaftliche Kennzahl. Damit sei sie "unabhängig vom konkreten Geschäftsmodell das transparenteste und fairste Kriterium, um die wirtschaftliche Situation der diversen Pools miteinander vergleichbar machen zu können", argumentieren die Macher der Hitliste aus der "Cash-Online"-Redaktion. Überdies sei die MLP-Tochter Domcura als Assekuradeur nicht mehr berücksichtigt worden.

Einhergehend mit der Neuausrichtung der Abfrage-Methodik hätten die Unternehmen Fondsnet, Blau Direkt und Wifo auf eine Teilnahme verzichtet. Die Maklerpools seien mit der neuen Methodik nicht einverstanden gewesen. Damit fallen schon zwei Dickschiffe der vergangenen Jahre aus der Bewertung. Immerhin war Fondsnet mit Provisionserlösen in Höhe von 153,91 Millionen Euro auf dem zweiten Rang der Maklerpool-Hitliste des Vorjahres gelandet. Blau Direkt kam mit 82,99 Millionen Euro auf dem siebten Rang ein. Vier weitere Pools hätten ihren Rohertrag nicht angegeben und seien daher ohne Platzierung separat gelistet worden, schreibt "Cash-Online". Das betrifft die Unternehmen Maxpool, Midema, Qualitypool und VFM.

Gleichwohl wollen wir die Provisionserlöse nicht außer Acht lassen. Laut der aktuellen Hitliste habe der Großteil der Unternehmen seine Provisionserlöse im Jahr 2021 steigern können. Konkret sind dies 11 von 14 Unternehmen oder 78,6 Prozent der ausgewerteten Pools. Lediglich Netfonds (-29,2 Prozent) und Allfinanztest.de (-16,8 Prozent) hätten ein Defizit ausgewiesen.

Spitzenreiter bleibt die Fonds Finanz. Der Platzhirsch habe die Erlöse mit Provisionen im vergangenen Jahr um 16,2 Prozent auf gesamt 220,8 Millionen Euro gesteigert. Auf Rang zwei landet Jung, DMS & Cie. In der Auswertung aus Vorjahr lag das Unternehmen mit Provisionserlösen von 122,9 Millionen Euro noch auf dem vierten Platz. Anno 2021 lagen diese bei 142,0 Millionen Euro. Das ist ein Plus von 15,5 Prozent. Das Tochterunternehmen der JDC-Gruppe profitierte aber auch davon, dass mit Fondsnet der Zweitplatzierte aus dem Vorjahr auf eine Teilnahme verzichtete. Den dritten Platz sichert sich Fondskonzept mit einem Plus von 27,7 Prozent (110,0 Millionen Euro).

Netfonds macht größten Sprung beim Rohertrag

Durch die neue Ausrichtung auf den Rohertrag gibt es auch eine deutlich geringere Anzahl an Teilnehmern bei der Hitliste. Waren im vergangenen Jahr noch 21 Unternehmen aufgelistet worden, sind es in der aktuellen Auswertung nur noch 14 Unternehmen mit ausgewiesenem Rohertrag. Auch in diesem Ranking bleibt die Fonds Finanz auf dem Platz an der Sonne.

Das Münchener Unternehmen habe den Rohertrag im vergangenen Jahr um 17,78 Prozent auf insgesamt 51,0 Millionen Euro gesteigert. Auf Rang zwei landet Jung, DMS & Cie. mit einem Plus von 23,74 Prozent (41,7 Millionen Euro). Den dritten Platz sicherte sich Netfonds mit einem Plus von 39,86 Prozent (38,6 Millionen Euro).

In diesem Jahr muss der 1:1 Assekuranzservice mit dem undankbaren vierten Platz vorliebnehmen. Der Rohertrag beim Unternehmen aus Augsburg sank um 0,68 Prozent auf 18,67 Millionen Euro. Die Nummer Fünf der Poolwelt ist laut diesem Ranking der BCA. Das Unternehmen aus Oberursel konnte den Rohertrag 16,8 Prozent steigern und kam damit 2021 auf 14,6 Millionen Euro. Am stärksten gewachsen beim Rohertrag ist Netfonds (+39,86 Prozent). Ebenfalls stark zulegen konnten Fondskonzept (33,33 Prozent), Jung, DMS & Cie. (23,74 Prozent) und Fonds Finanz (17,78 Prozent). Die Ergebnisse der Hitliste müssen allerdings mit Vorsicht genossen werden. Schließlich hätten einige Unternehmen die Daten nicht eingereicht.