Hintergrund: Ein Mehr an Beiträgen in der Privaten Krankenversicherung (PKV) ist ein zweischneidiges Schwert. Denn dahinter steht keineswegs nur ein größerer Zulauf in die PKV, sondern dahinter stehen auch Beitragsanpassungen und Marktkorrekturen. So teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) im April 2021 mit: Das Preisniveau für den privaten Krankenschutz hat sich deutlich verteuert. Denn Beiträge erhöhten sich zwischen März 2020 und März 2021 um 5,3 Prozent (Versicherungsbote berichtete).

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Weil Beitragsanpassungen in der Privaten Krankenversicherung möglich sind, haben die PKV-Unternehmen auch einen weit besseren Solvenzquoten-Schnitt als die Lebensversicherer: Während die branchenweite SCR-Quote in der Privaten Krankenversicherung 2021 bei 500,3 Prozent liegt, kann die Lebensversicherung nur einen Branchenschnitt von 264,6 Prozent vorweisen.

Beitragsanpassungen begründen sich zum einen durch wachsende Kosten im Gesundheitswesen: Gesetzliche Reformen, die zum Beispiel zu einem höheren Betreuungsschlüssel für klinisches Personal oder zu besserer Bezahlung führen, fordern auch beim Finanzpolster der Krankenversicherer ihren Tribut (Versicherungsbote berichtete). Des Weiteren leiden die Unternehmen unter dem Niedrigzins: Beiträge bringen kaum noch Zinsen ein, so dass es schwerer wird, Altersrückstellungen zu bilden. Versicherer müssen also folglich ihre Prämien erhöhen, um geforderte Kapitalpuffer für das Alter der Versicherten anzusparen.

Aber nicht nur durch Prämienanpassungen wird mehr eingenommen: Zwar stagniert das Geschäft in der privaten Krankenvollversicherung, aber in der Krankenzusatzversicherung steigt die Nachfrage (Versicherungsbote berichtete). Die Private Krankenversicherung wird dadurch immer mehr zu einer Möglichkeit für gesetzlich Versicherte, den eigenen Versicherungsschutz durch private Bausteine aufzuwerten.

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Unter Rückgriff auf den neuen MAP-Report 924 stellt unsere Bildstrecke jene Versicherer vor, die 2021 ihre verdienten Bruttobeiträge am stärksten gegenüber 2020 steigern konnten. Allerdings ist an den Zahlen nicht ersichtlich, wie sich das Prämienplus bei den Einnahmen begründet – ob durch Beitragsanpassungen oder gestiegene Nachfrage oder beides. Der den Zahlen zugrunde liegende MAP-Report kann auf der Webseite von Franke und Bornberg bestellt werden.