Das Geschäft in Russland spiele für die Allianz-Gruppe eine untergeordnete Rolle, hieß es noch Anfang März 2022 von Konzern-Seite auf Anfrage von Versicherungsbote. „Wir erzielen dort circa 0,2 Prozent unseres Betriebsergebnisses und auch ein ähnlicher Prozentsatz unserer Versicherungsinvestments (Allianz-Gruppe weltweit: EUR 808,5 Mrd.) besteht aus Anlagen in Russland.“

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Nur wenige Tage später kündigten die Münchener an, sich schrittweise aus dem Russland-Geschäft zurückzuziehen. Das solle „entschlossen“ und „geordnet“ stattfinden, so eine Allianz-Sprecherin Mitte März.

Nun lässt die Allianz Taten folgen und hat den Verkauf einer Mehrheitsbeteiligung an ihrem russischen Geschäft beschlossen. Käufer ist die Interholding LLC, der auch der russische Schaden- und Unfallversicherer Zetta Insurance gehört.

Im Gegensatz zur Zurich, die ihr komplettes Russland-Geschäft verkauft, will die Allianz nach der Transaktion aber weiterhin eine Minderheitsbeteiligung von 49,9 Prozent an dem kombinierten Unternehmen halten. Der Versicherer begründet das damit, dass „die Kontinuität für Kunden und Mitarbeiter“ gewährleistet bleiben soll.

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Stimmen die zuständigen Behörden zu, wird sich die Transaktion negativ auf die Gewinn- und Verlustrechnung der Allianz auswirken. So geht Allianz davon aus, 400 Millionen Euro dabei zu verlieren - „vor allem aufgrund der Umgliederung bereits im Eigenkapital erfasster negativer Währungseffekte“. Solvenzkapitalisierung und Liquiditätslage der Allianz-Gruppe werden davon nicht betroffen sein, so der Versicherer.

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