Das Aus im Beruf ist längst nicht mehr hauptsächlich auf schwere körperliche Arbeiten zurückzuführen, sondern auf psychische Krankheiten. Das geht aus Zahlen hervor, die das Analysehaus Morgen & Morgen vorgestellt hat. Für 33,51 Prozent aller Versicherten waren Nervenerkrankungen die Ursache für eine Berufsunfähigkeit. In der vorherigen Auswertung lag der Wert noch bei 31,88 Prozent. Vor zehn Jahren lag der Anteil bei etwa 20 Prozent der Fälle.

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Dabei zeigt sich, dass auch jüngere Menschen anfällig für Nervenkrankheiten sind. Während bei den über 50-Jährigen nur 29,90 Prozent aufgrund von Nervenkrankheiten berufsunfähig werden, sind es bei den bis 40-Jährigen 33,96 Prozent. Bei den 41- bis 50-Jährigen liegt der Anteil sogar bei 36,34 Prozent.

„Dieser Trend wird sich sicherlich fortsetzen. Noch sind die psychischen Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht in den Statistiken gelandet“, sagt Andreas Ludwig, Bereichsleiter Rating & Analyse bei Morgen & Morgen und ergänzt „insgesamt sorgt die stetig verbesserte medizinische Versorgung für eine Rückläufigkeit bei körperlichen Erkrankungen.“

Zweithäufigster Grund für das Aus im Beruf sind laut der Studie Erkrankungen des Bewegungsapparates – also von Rücken, Gelenken, Muskeln oder Knochen. 20,05 Prozent der Versicherten wurden deshalb berufsunfähig. Typisch hierfür sind Osteoporose oder eine Arthritis.

Auf Rang Drei der wichtigsten BU-Gründe platzieren sich Krebs und bösartigen Geschwülsten (17,42 Prozent), gefolgt von sonstigen Erkrankungen mit 14,70 Prozent. Unfälle (7,77 Prozent) und Erkrankungen des Herzens (6,52 Prozent) bleiben in etwa auf dem Niveau der letzten Auswertungen.

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Laut Morgen & Morgen sind die Leistungsauszahlungen der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Demnach würden sich aktuell rund 271.000 BU-Renten mit einem Volumen von 2,3 Milliarden Euro in der Auszahlung befinden. Das sind rund 4.000 BU-Renten und etwa 100 Millionen Euro mehr an Auszahlungen als im Vorjahr.

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