Besonders der Aufstiege und die Verbreitung de Smartphones haben diesen fließenden Übergang von Arbeit, Beruf, Spaß und Spiel gefördert. Smartphones können alles - und die Möglichkeit, alles und jedes zu posten fördert Abhängigkeiten, erhöht den Basisdruck und führt nicht selten dazu, dass es physisch und psychisch keine Ruhephasen mehr gibt.

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Deshalb gilt es, zum jeweils selbst definierten beruflichen Ziel den passenden persönlichen Workflow zu finden und das persönliche Zeitmanagement zu organisieren. Gerade ein gutes und nachhaltiges Zeitmanagement ermöglicht es, zum Off-The-Clock-Arbeiten zurückzukehren. Jeder sei sich dessen bewusst, dass die Abhängigkeiten, die sich aus dem Verschwimmen der Grenzen zwischen der Arbeit und dem Privaten ergeben, gefährlich werden können.

Es gehören Konsequenz, Standhaftigkeit und Regeln dazu, sich nicht im 24-Stunden-Tag den berechtigten Themen oder dem weniger notwendigen Zeitdruck durch Kunden hinzugeben. Die Gefahren einer Überlastung, eines Burnouts, sind nicht zu unterschätzen. Der Psychoanalytiker Josh Cohen wird bei buzzfeednes.com dazu so zitiert:

„Die Erschöpfung beim Burnout kombiniert eine intensive Sehnsucht nach diesem Zustand der Vollendung mit dem quälenden Gefühl, dass es nicht erreicht werden kann, dass es immer eine gewisse Nachfrage oder Angst oder Ablenkung gibt, die nicht zum Schweigen gebracht werden kann…

Sie fühlen sich Burnout, wenn Sie alle Ihre internen Ressourcen erschöpft haben, können sich aber nicht von dem nervösen Zwang befreien, trotzdem weiterzumachen.“

Wege als aus der Überlastungs-Situation

Zunächst sollten die Signale des Körpers bewusst wahrgenommen und erkannt werden. Schlafstörungen, Reizbarkeit, Kopfschmerzen und Differenzen im Sozialleben gehören ebenso zu den Anzeichen für Überlastung wie steigende Arbeitszeiten und ein Zurückstellen der eigenen Bedürfnisse und Interessen. Paart sich dies mit körperlichen Beschwerden, dann ist der Punkt für professionelle medizinische Hilfe erreicht, die aber hier nicht mein Thema sein kann.

Neben einer guten Therapie gilt es den beruflichen und persönlichen Alltag so zu gestalten, dass das Arbeitsaufkommen so gestaltet wird, dass der damit verbundene Zeitaufwand genügend Zeit für Ausgleich, Familie und eigene Interessen lässt. Eine Veränderung des Zeitmanagements und des Lebensstils muss folgen. Medizinische Spezialisten gehen davon aus, dass das Verlassen gewohnter stressiger Pfade zirka sechs Wochen dauert, ehe der Organismus zur Ruhe kommt. Dann sollte das neue Zeitmanagement starten.

Als Unternehmensberater schauen wir uns dazu die Zeitfresser und die Möglichkeiten zur Zeitersparnis an. Allein durch eine bessere Arbeitsorganisation, durch Arbeitsteilung und Reduzierung der Tätigkeiten auf Kernkompetenzen kann die ständige Überbeanspruchung des Nervensystems reduziert werden. In „Neuer Kurs für Maklerunternehmen“ schreibe ich dazu:

„Es kann nicht das Ziel sein, dass der Vermittler aus einer 40- oder 50-Stunden-Woche dauerhaft eine 60-Stunden-Woche macht. Die Umstellung von immer mehr Teilen des Arbeits- und Lebensprozesses auf digitale Basis hilft Zeit zu sparen. Es gilt aber auch einen Plan für Prioritäten aufzustellen und konsequent umzusetzen.“

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Persönliche Prioritäten festlegen bedeutet zu wissen, was zählt. Alles Lebensbereiche stehen in Wechselwirkung zusammen. Betone ich die eine Seite des Lebens mit meiner Energie, dann steht diese für andere Bereich nicht zur Verfügung. Das persönliche Gleichgewicht gerät aus den Fugen und so mancher Makler sieht dann nur noch den Notausgang: Weg mit dem Bestand, weg mit der Firma – ich will raus.

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