„Das Gericht hat unsere Kritik bestätigt: Der Kontovergleich von Check24 war mangelhaft und hatte nicht die erforderliche Marktabdeckung“, sagt David Bode, Rechtsreferent beim vzbv. Derweil zeigt sich Check24 enttäuscht. „Das Urteil ist gleich mehrfach erschütternd“, sagt Dagmar Ginzel, Chief Communications Officer bei CHECK24.

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“Stiftung Warentest“ springt zwischenzeitlich ein

Künftig solle die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) einen entsprechenden Girokonten-Vergleich bereitstellen. Doch das braucht Zeit. Die Vergleichswebseite der Behörde soll im zweiten Quartal 2022 an den Start gehen. Denn zunächst muss die BaFin erst einmal die benötigten Informationen von den Bankhäusern zusammentragen. Bis die BaFin ihr Portal freischaltet, springt die „Stiftung Warentest“ ein. Diese bietet ihren Girokonten-Vergleich auf test.de normalerweise kostenpflichtig an. Nun soll er als Zwischenlösung frei zur Verfügung stehen.

Allerdings sind im Girokontenvergleich der Stiftung Warentest nur etwas mehr als 300 Girokontenmodelle von mehr als 130 überregionalen und regionalen Banken und Sparkassen verbaut. Diese Zahl zeigt aber bereits das Problem eines solchen Vorhabens. Die Verbraucherzentralen hatten Check24 abgemahnt, weil der Anbieter „nur“ 613 Konten in seinen Vergleich einbezogen hatte, folglich weit mehr als die „Stiftung Warentest“. Schließlich sei damit kein ausreichender Marktüberblick gegeben, hatten die Verbraucherschützer beklagt.

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Den Punkt Marktabdeckung monieren nun wiederum die Vergleicher von Check24: „Verbraucher*innen haben das Nachsehen, weil die aktuelle Lösung eine deutlich schlechtere Marktabdeckung aufweist. Unternehmen, die gesetzlich definierte Kriterien umsetzen, können trotzdem dafür verklagt werden. Wir würden uns wünschen, dass Politik und VZBV auf Augenhöhe mit uns zusammenarbeiten. Für den Verbraucherschutz, aber auch, um zukünftige Investitionen in den Digitalstandort Deutschland nicht zu gefährden.“, kritisiert Ginzel.

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