Betriebsunterbrechung: Wenn die Lieferkette reißt

Die Pandemie hat gezeigt, dass extreme Betriebsunterbrechungs-Risiken globalen Ausmaßes nicht nur theoretisch, sondern real eine Bedrohung sind, die zu massiven Umsatzverlusten und Unterbrechungen von Produktion, Betrieb und Lieferketten führen können. Covid-19 reiht sich damit in die ohnehin schon lange Liste der BU-Szenarien ohne voran gegangenen Sachschaden wie Cyber- oder Stromausfälle ein. Als Reaktion auf die erhöhte BU-Anfälligkeit sind viele Unternehmen bestrebt, ihre Betriebsabläufe widerstandsfähiger zu machen und ihre Lieferketten robuster zu gestalten. An einer Szenario-basierten Business-Continuity Planung, die die eigene Aufstellung und die Belastbarkeit von Lieferketten unter verschiedenen Szenarien kritisch hinterfragt, geht kein Weg vorbei. Potenzielle Auswirkungen auf das Geschäft müssen erkannt und durchgespielt sein, Maßnahmen-Pläne vorliegen und getestet sein, bevor die Krise an die Türe klopft.

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Environmental, Social, Governance: Gute Unternehmensführung auf dem Prüfstand

Die ethischen Maßstäbe, die im Rahmen von ESG-Anforderungen an Unternehmen gestellt werden, haben sich in den vergangenen Jahren massiv erhöht. Ob Erderwärmung, Artenvielfalt, Diversität oder Vorstandsbezüge: CEOs sind umfassend Rechenschaft schuldig und sehen sich regelmäßig Kampagnen von Aktivisten und NGOs ausgesetzt. Auch die Kapitalmärkte fordern Einsatz für eine klimafreundliche Wirtschaft oder Audits zu Inklusion. Der verbale und mediale Druck geht einher mit einer Regulierungswelle von neuen Gesetzen, Normen und Pflichten für Unternehmen. Seit 2018 zählte die Kanzlei Smith Freehills über 170 neue ESG-Vorschriften für Geldanlagen weltweit – mehr als die Summe der Vorschriften in den sechs Jahren zuvor. Jüngstes Beispiel ist das Lieferkettengesetz, mit dem nun auch deutsche Firmen für die Einhaltung von Menschenrechten bei ihren Zulieferern in die Verantwortung genommen werden.

D&O: Steigende Insolvenzrisiken, wachsende Bedrohungen der Cybersicherheit

Die Covid-19-Pandemie hat ein äußerst volatiles und unsicheres Umfeld für Unternehmen geschaffen, das zu einer Vielzahl neuer oder erhöhter Risiken für Geschäftsführer, Vorstände und Aufsichtsräte (Directors & Officers/D&O) führt und die Situation auf dem ohnehin bereits angespannten D&O-Versicherungsmarkt weiter verschärft. Steigende Insolvenzrisiken, wachsende Bedrohungen der Cybersicherheit und eine anhaltend hohe Zahl von Aktionärs-Sammelklagen gehören zu den Hauptrisiken, für die Unternehmensorgane haftbar gemacht werden können.

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Im Jahr 2021 müssen Unternehmen und ihr Management auch vor „ereignisgetriebenen Rechtsstreitigkeiten“ auf der Hut sein. Auslöser sind hier denkbar vielfältig – es kann ein tragischer Industrieunfall sein, aber auch ein als unzureichend wahrgenommenes Diversity-Management, eine schlechte Nachhaltigkeits-Performance oder die falsche Einschätzung von Covid-19-Risiken.

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