„Wir haben wirklich alles für die Verbreitung der kapitalgedeckten Vorsorge in Deutschland getan. In unserer Funktion als Treuhänder für unsere Kundinnen und Kunden zwingt uns die unterlassene Reform der Riester-Gesetzgebung leider dazu, bis zu einer Änderung keine neuen Verträge mehr anzunehmen“, sagt Sebastian Mentel, Leiter Private Vorsorge und Vermögensaufbau bei DWS, zum Riester-Abschied. Ab 01. Juli 2021 wird der Vermögensverwalter kein Riester-Neugeschäft mehr annehmen. Die Verträge der über 665.000 Bestandskunden werden unverändert weitergeführt, teilte das Unternehmen mit.

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DWS begründete den Schritt ähnlich wie bereits andere Anbieter, die ihr Riester-Neugeschäft einstellten: Die Niedrigzinsphase erweise sich als Bürde, da das Kapital fast ausschließlich in konservative und negativ rentierende Anleihen investiert werden muss. Spielraum für chancenreiche Aktienanlagen würden die starren Garantievorgaben nicht zulassen.

Eine flexiblere Gestaltung der Garantie-Vorgaben erhofften sich die Anbieter von einer Riester-Reform, die auch im Koalitionsvertrag vereinbart gewesen ist. Doch zu der kam es nie - trotz zahlreicher Reformvorschläge und auch ein ‚Brandbrief‘ der Anbieter-Verbände vermochte es nicht, die Politiker zum Handeln zu bewegen.

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Neue Hoffnung für staatlich geförderte private Altersvorsorge könnte wohl erst nach der Bundestagswahl 2021 geschöpft werden: „Sobald die notwendige Reform durch den Gesetzgeber auf den Weg gebracht wurde, wird die DWS ihre Position und ihren Neuvertriebsstopp umgehend prüfen.“ Bis dahin wollen sich die Frankfurter auf garantiefreie Altersvorsorge-Produkte fokussieren.

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