Die Zeitschrift für Versicherungswesen (ZfV) wertet jährlich Daten der Lebensversicherer aus: und bietet somit interessante Einblicke in die Bestandsentwicklung und Marktrends. Auch für das Coronajahr 2020 hat sich Chefredakteur Mark Surminski wieder durch die Zahlen gewälzt. Ein Schwerpunkt galt hierbei der Frage, welche Versicherer das meiste Neugeschäft einsammeln konnten, gemessen am Beitrag.

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Allianz hat erneut die Nase vorn

Wenig überraschend konnte sich hierbei erneut die Allianz Leben als Platzhirsch der Branche etablieren. Von den 43,5 Milliarden Euro Neubeitrag, den die Lebensversicherer in 2020 einsammeln konnten (ohne Pensionsfonds und -kassen), entfielen allein rund 18,3 Milliarden auf die Stuttgarter Tochter des blauen Riesen. Das sind mehr als 40 Prozent des Neubeitrags.

Blickt man aber zugleich auf die Entwicklung des gesamten Bestandes, musste die Allianz -trotz gutem Neugeschäft- sogar Verluste gegenüber dem Vorjahr verkraften. Rund 26,007 Milliarden Euro gebuchte Bruttobeiträge erzielte der Versicherer 2020, während es im Vorkrisenjahr noch 27,5 Milliarden Euro Prämie waren.

R+V und Versicherungskammer folgen auf den Plätzen

Im Neugeschäft aber muss sich der Zweitplatzierte R+V AG gegenüber der Allianz schon mit einigem Abstand geschlagen geben. Knapp 4,38 Milliarden Euro Neubeitrag hieß es für die Wiesbadener unter dem Strich. Die Versicherungskammer Bayern als bundesweit größter öffentlicher Versicherer konnte Rang drei erkämpfen: Auf mehr als 2,16 Milliarden Euro Beitrag summierten sich die Neuzugänge. Der Münchener Versicherer gehört damit zu den Gewinnern des Jahres.

Rang vier im Ranking der Neugeschäfts-Größen belegt die Generali mit mehr als 1,64 Milliarden Euro Beitrag, gefolgt von der Alte Leipziger (1,056 Milliarden), Cosmos (1,027 Milliarden) und Zurich Deutscher Herold (896,9 Millionen).

HanseMerkur wächst am stärksten

Schaut man darauf, welcher Versicherer ihr Neugeschäft am stärksten steigern konnte, sind dies jedoch überwiegend kleinere Anbieter aus der zweiten Reihe, so berichtet Surminski. Die HanseMerkur legte um stolze 254,7 Prozent zu: auch, weil das Geschäft gegen Einmalbeitrag enorm ausgebaut werden konnte. Allein bei den Einmalbeiträgen konnte man den Neuabschluss von 31,1 Millionen Euro in 2019 auf 469,2 Millionen Euro steigern. Insgesamt erzielte der Versicherungsverein aus Hamburg 2020 einen Neubeitrag in Höhe von 482,9 Millionen Euro.

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Ebenfalls ein kräftiges Plus konnte die Landeslebenshilfe verzeichnen, deren Neugeschäft um 83,3 Prozent wuchs: wenn auch auf "nur" 1,1 Millionen Euro. Dabei konnte der Versicherer jedoch lediglich 45 Verträge neu vermitteln. Die Dialog (+65,3 Prozent auf 35,2 Millionen Euro) sowie die Condor (+50,4 Prozent auf 109 Millionen Euro) erzielten ebenfalls einen Neugeschäfts-Zuwachs von mehr als 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

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