Im Juni 2016 hatte die Ergo ein Sparprogramm aufgesetzt. Bis 2020 sollten operativ 540 Millionen Euro pro Jahr eingespart werden. Dazu investierte der Versicherer seinen Angaben zufolge rund eine Milliarde Euro. Knapp 1.800 Mitarbeiter sollen dem Programm zum Opfer fallen. Auch, weil der Unternehmensumbau Investitionen erforderte, schrieb die Ergo damals rote Zahlen. Deshalb erhöhte die Konzernmutter Munich Re den Druck. Die Ergo möge doch bitte an der Kostenschraube drehen, hieß es damals.

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Seither geht es für den Versicherer wieder aufwärts. Für die folgenden drei Jahre konnte der Gewinn gesteigert werden (2017: 273 Millionen Euro; 2018: 412 Millionen Euro; 2019: 440 Millionen Euro). Nun vermeldet der Mutterkonzern die vorläufigen Geschäftszahlen der Tochter. So kletterte der Gewinn im Jahr 2020 noch einmal um 77 Millionen Euro und liegt nun bei 517 Millionen Euro. Mit dem guten Ergebnis ist nun auch das Sparprogramm beendet. "Ergo befindet sich nach dem gelungenen Abschluss des Strategieprogramms in der Erfolgsspur.", freute sich Joachim Wenning, Vorstandsvorsitzender der Konzernmutter Munich Re.

Ergo-Ergebnisse in der Übersicht:

  • Das Operative Ergebnis konnte um 185 Millionen Euro auf 1.002 Millionen Euro zulegen
  • Der Gewinn steigt um 77 Millionen Euro auf 517 Millionen Euro
  • Die Bruttobeiträge sanken um 81 Millionen Euro auf 17,6 Milliarden Euro
  • Die Schaden-Kosten-Quote steigt um 0,1 Prozentpunkte auf 92,4 Prozent

Mit dem Plus von 517 Millionen Euro sei das Gewinnziel von 530 Millionen Euro jedoch nicht erreicht worden. Das dürfte aber angesichts der aktuell schwierigen Marktlage und der Belastungen durch die Corona-Krise durchaus zu verschmerzen sein. Schadenseitig ist der Versicherer mit einer Belastung von 64 Millionen Euro gut durch die Pandemie gekommen.

Die gesamten Beitragseinnahmen über alle Sparten verringerten sich im vergangenen Jahr um 332 Millionen Euro auf knapp 18.448 Millionen Euro. Die gebuchten Bruttobeiträge sanken von 17.650 Millionen Euro auf 17.569 Millionen Euro. Das operative Ergebnis konnte um 185 Millionen Euro auf 1.002 Millionen Euro gesteigert werden. 1.002 (817) Mio.

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Für das gute Jahresergebnis sei vor allem Ergo International verantwortlich. Hier konnte der Gewinn um 105 Millionen Euro auf 230 Millionen Euro gesteigert werden. Auch der Bereich Schaden/Unfall zeigte sich erneut gut aufgelegt und erreichte ein Ergebnis von 157 Millionen Euro (148 Millionen Euro). Lediglich der Bereich Leben/Gesundheit schwächelte. Hier stürzte das Ergebnis von 187 Millionen Euro auf 130 Millionen Euro ab. Die Schaden-/Kostenquote in Deutschland ist von 92,3 Prozent auf 92,4 Prozent gestiegen. Im Segment International fiel die Quote mit 92,7 Prozent (94,3 Prozent) leicht. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

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