Die Munich Re hat die vorläufigen Zahlen für 2020 vorgelegt. Der Konzern konnte sich trotz Corona-Krise über einen Gewinn von 1.211 Millionen Euro freuen. Die Geprägt war das Geschäftsjahr durch viele Schäden im Zusammenhang mit Covid-19. Demnach seien in der Rückversicherung Pandemie-bedingte Schäden von 3,4 Milliarden Euro entstanden. Hiervon entfielen 370 Millionen Euro auf die Rückversicherung Leben/Gesundheit und etwas über drei Milliarden Euro auf die Schaden-/Unfall-Rückversicherung. Einen großen Anteil daran machten Kosten für den Ausfall von Veranstaltungen aus (1.652 Millionen Euro). Bei der Konzerntochter Ergo hätten Covid-19-bedingte Schäden das Ergebnis um 64 Millionen Euro belastet. Dadurch wurde der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr halbiert. Ohne diese Schäden wäre das börsennotierte Unternehmen etwa beim ursprünglich angepeilten Ziel von 2,8 Milliarden Euro gelandet.

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Neben der Corona-Krise dämpften weitere schwierige Bedingungen das Ergebnis. Auch der anhaltende Niedrigzins, die volatilen Märkte sowie hohe Großschadenereignisse machten es der Gruppe nicht leichter. Dafür konnten die Beitragseinnahmen wachsen. Diese kletterten im vergangenen Jahr von 51.457 Millionen Euro auf 54.890 Millionen Euro. Die Solvency-II-Kapitalquote lag zum Jahresende 2020 bei 208. Ende 2019 hatte der Wert noch bei 237 Prozent gelegen. Die Dividende soll bei 9,80 Euro gehalten werden. Für das Geschäftsjahr 2021 strebt Munich Re einen Gewinn von 2,8 Milliarden Euro an. Erwartet werden zudem Covid-19-bedingte Belastungen in deutlich geringerem Umfang als im vergangenen Jahr. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

"Trotz der enormen Herausforderungen infolge von Covid-19 schließt Munich Re das Jahr 2020 mit einem deutlichen Gewinn ab, unsere Dividende bleibt verlässlich. In diesem Jahr werden wir wieder an die vor der Pandemie anvisierte Gewinnhöhe anknüpfen. Die Voraussetzungen stimmen: Die Rückversicherung ist bestens aufgestellt, um Chancen auf profitables Wachstum im verbesserten Marktumfeld konsequent zu nutzen. Auch Ergo befindet sich nach dem gelungenen Abschluss des Strategieprogramms in der Erfolgsspur.", sagte Joachim Wenning, Vorstandschef der Munich Re.

Munich Re-Ergebnisse in der Übersicht:

  • Operatives Ergebnis stieg deutlich von 3,4 Milliarden Euro auf 2,0 Milliarden Euro
  • Die Bruttobeiträge sanken auf 54.890 Millionen Euro (51.457 Miiliarden Euro)
  • Die Summe der Großschäden wuchs von 3,12 Milliarden Euro auf 4,69 Milliarden Euro
  • Schäden durch Naturkatastrophen sanken von 2,05 Milliarden Euro auf 0,9 Milliarden Euro
  • Die Dividende pro Aktie bleibt konstant bei 9,80 Euro
  • Solvency-II-Kapitalquote fällt von 237 auf 208 Prozent

Das operatives Ergebnis rutschte deutlich von 3,4 Milliarden Euro auf 2,0 Milliarden Euro. Belastet wurden die Zahlen auch von Gr0ßschäden. Diese hätten eine Summe von knapp 4,69 Milliarden Euro verbraucht. 2019 war es noch 3,12 Milliarden Euro.

Die Schäden aus Naturkatastrophen sanken um etwas mehr als die Hälfte. Waren es anno 2019 noch 2.053 Millionen Euro, fiel der Wert in 2020 auf 906 Millionen Euro. Alleine der Hurrikan "Laura" hätte Schäden Höhe von rund 280 Millionen Euro verursacht. Die von Menschen verursachten Großschäden seien enorm angestiegen. So wuchsen die Kosten von 1.071 Millionen Euro auf 3.784 Millionen Euro.

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Gute Zahlen konnte die Firmentochter Ergo vermelden. Beim zweitgrößten Personenversicherer auf dem deutschen Markt konnte der Konzernüberschuss 2020 von 440 Millionen Euro auf 517 Millionen Euro gesteigert werden. Damit sei das Gewinnziel von 530 Millionen Euro trotz der Belastungen durch Covid-19 nahezu erreicht worden.

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