Die Munich Re hat die Zahlen für das zweite Quartal 2020 vorgelegt. Der Konzern konnte sich dabei über einen Gewinn von 579 Millionen Euro freuen. Damit hat der Rückversicherer einen deutlich geringeren Gewinn als im Vorjahresquartal eingefahren (993 Millionen Euro). Zusammen mit dem ersten Quartal liege der Gewinn damit bei 800 Millionen Euro (1.626 Millionen Euro). Insbesondere die Covid-19-bedingten Schäden in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro hätten die erfreuliche Geschäftsentwicklung in den ersten sechs Monaten des Jahres eingetrübt. Rund 700 Millionen Euro der Covid-19-bedingten Schäden seien im zweiten Quartal angefallen. Von den rund 1,5 Milliarden Euro Schäden durch Corona seien etwa 1,4 Milliarden Euro auf die Schaden-/Unfall-Rückversicherung und rund 0,1 Milliarden auf die Rückversicherung Leben/Gesundheit entfallen. Beim Erstversicherer Ergo sei Corona-bedingte Schäden im niedrigen zweistelligen Millionenbereich aufgelaufen.

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Die gebuchten Beitragseinnahmen wachsen weiter. Diese kletterten im Vergleich zum Vorjahr um 8,7 Prozent auf 12.827 Milliarden Euro (11.799 Milliarden Euro). Über das erste Halbjahr 2020 seien gebuchte Bruttobeiträge in Höhe von 27.112 Milliarden Euro (25.175 Milliarden Euro) eingefahren worden. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 7,7 Prozent. Damit sollte in diesem Jahr die Rekordmarke aus 2019 (51.457 Milliarden Euro) fallen. Hier rechnet das Münchener Unternehmen mit rund 54 Milliarden Euro Beitragseinnahmen.

"Der weltweite Kampf gegen das Corona-Virus ist noch lange nicht gewonnen. Deshalb unternehmen wir weiterhin jede Anstrengung, um Mitarbeiter, deren Familien sowie Kunden und Vertragspartner vor dem Virus zu schützen. Ökonomisch wird Munich Re gestärkt aus der Krise hervorgehen. Wir wachsen profitabel und nutzen dabei das sich deutlich verbessernde Marktumfeld für Rückversicherer.", sagt Joachim Wenning, Vorstandschef der Munich Re.

Munich Re-Ergebnisse in der Übersicht:

  • Operatives Ergebnis fällt deutlich von 1.419 Millionen Euro auf 755 Millionen Euro
  • Die Bruttobeiträge klettern auf 27.112 Milliarden Euro (25.175 Milliarden Euro)
  • Die Summe der Großschäden steigt von 47 Millionen Euro auf 632 Millionen Euro
  • Solvency-II-Kapitalquote fällt von 212 auf 211 Prozent

Das operatives Ergebnis fiel im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich von 1.419 Millionen Euro auf 755 Millionen Euro. Belastet wurden die Zahlen auch von Menschen verursachten Großschäden. Diese summierten sich von April bis Juni auf 632 Millionen Euro (47 Millionen Euro). Dagegen sei die Belastung durch Großschäden aus Naturkatastrophen mit 167 Millionen Euro (155 Millionen Euro) vergleichsweise gering gewesen.

Die Solvency-II-Kapitalquote lag zum 30. Juni bei 211. Ende März hatte der Wert noch bei 212 Prozent gelegen. Auf Grund der gesamtwirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen durch Covid-19 werde der Rückversicherer keine Prognose für den Jahresgewinn 2020 geben. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

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Gute Zahlen konnte die Firmentochter Ergo vermelden. Beim zweitgrößten Personenversicherer auf dem deutschen Markt konnte der Gewinn im zweiten Quartal auf 173 Millionen Euro gesteigert werden (135 Millionen Euro). Über die ersten beiden Quartale habe der Gewinn bei 245 Millionen Euro (220 Millionen Euro) gelegen.

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