Das Thema neuartige Formen der Altersvorsorge wird im Hause der Allianz regelmäßig aufgearbeitet. Denn bereits seit Juni 2013 gibt es die Allianz Police Perspektive. Im Gegensatz zu klassischen Lebensversicherer ist bei dem Produkt lediglich das eingezahlte Kapital und eine Mindestrente garantiert. Halten die Sparer bis zum Ende durch, sollen sie zudem mit einem Bonus belohnt werden. Nur ein Jahr später feierte der Versicherer Perspektive als erfolgreichste Produkteinführung aller Zeiten.

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Im Juli 2015 reagierte das Münchener Unternehmen auf das große Interesse an neuen Vorsorge-Modellen und brachte eine weitere neue Renten-Police auf den Markt. Auch das Vorsorgekonzept Allianz KomfortDynamik verzichtet auf einen Garantiezins und garantiert lediglich den Erhalt der gezahlten Beiträge und eine Mindestrente. Seit Juli 2018 hat der Versicherungskonzern auch eine vollständig digitale Lebensversicherung. Im Oktober 2019 folgte schließlich die Fondspolice PrivateFinancePolice. Dabei wurde auf Alternative Investments gesetzt. So solle das Geld vornehmlich in Immobilien, Infrastruktur-Projekte, Erneuerbare Energie, Private Equity und Private Debt angelegt werden.

Allvest verzichtet auf Vermittler

Nun hat der blaue Riese ein weiteres Angebot für Altersvorsorge und Investment auf dem deutschen Markt platziert. Das neue Produkt trägt den Namen „Allvest“ und wird von der gleichnamigen Allianz-Tochter online vertrieben. „Mit Allvest erweitern wir auch im Lebensversicherungsgeschäft der Allianz das Angebot um ein ausschließlich digitales Produkt zur Ergänzung der Altersvorsorge, mit gleichzeitig größter Flexibilität für den Kunden.“, sagt Günther Thallinger, Vorstandsmitglied der Allianz SE und Vorsitzender des Beirats der Allvest GmbH.

Das neue Angebot sei als "flexible Rentenversicherung mit ausgeprägtem Investmentfokus entwickelt" worden, heißt es in einer Pressemitteilung. Demnach könnten Kunden ihr Garantieniveau zwischen 60, 80 und 100 Prozent wählen. Während ein Teil des eingezahlten Geldes in das Sicherungsvermögen der Allianz Leben fließe, werde der Rest per passiver oder aktiver Anlagestrategie investiert. Zudem seien Ein- und Auszahlungen Jederzeit möglich. Auch könne das Garantieniveau und der Garantietermin stets verändert werden. Weiterhin sollen Kunden ab einem Alter von 55 Jahren ein lebenslanges Einkommen wählen können. Punkten könne das Produkt bei den Kosten. Denn Allvest werde mit einer Gesamtkostenquote von 0,93 Prozent (passive Anlagestrategie) bzw. 1,22 Prozent (aktive Anlagestrategie) pro Jahr ausgewiesen. Darin seien alle Kosten enthalten.

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„Unser Angebot richtet sich an Kunden, denen Renditechancen ebenso wichtig sind wie Sicherheiten. Darüber hinaus können sie flexibel einzahlen und jederzeit online auf ihr Geld zugreifen“, betont Martin Schneider, einer der beiden Geschäftsführer der Allvest GmbH. Aktuell wird Allvest regelmäßig via sozialer Medien beworben. Dort sollen die Kunden direkt angesprochen werden. Denn beim Verkauf sollen Vermittler nicht mitspielen dürfen. Allvest solle ausschließlich digital an den Mann oder die Frau gebracht werden. Lediglich ein telefonischer Kundenservice solle bei Bedarf parat stehen und Fragen zum Produkt und zum Abschluss beantworten. “Wir stehen nicht in Konkurrenz zu anderen Vertriebskanälen. Die große Mehrheit wird auch weiterhin beim Berater abschließen”, erklärte der zweite Allvest-Geschäftsführer Felix Benedikt gegenüber "Reuters".

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