Am 30. April hatte die Allianz ihr Gewinnziel korrigieren müssen. Der Vorstand gehe „aus heutiger Sicht nicht davon aus, dass die Allianz Gruppe den Zielbereich für das operative Geschäft erreichen kann“, heißt es in dem Statement. Der Versicherer hatte für 2020 einen operativen Gewinn in Höhe von 12 Milliarden Euro ins Auge gefasst: plus oder minus 500 Millionen Euro. Grund für die Korrektur seien die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und die inzwischen aktualisierten Planzahlen.

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Nun hat die Allianz Gruppe ihre Geschäftszahlen für das erste Quartal 2020 vorgelegt. Der Versicherer konnte sich vor allem über gesteigerte Umsatzzahlen in allen Versicherungssparten freuen. So kletterten die Einnahmen in den ersten drei Monaten um 5,7 Prozentpunkte auf 42,6 Milliarden Euro (erstes Quartal 2019: 40,3). Dagegen sank das operative Ergebnis um 22,2 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro.

Der auf die Anteilseigner entfallende Quartals-Überschuss fiel um 28,9 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro (2,0 Milliarden Euro). Die Solvency-II-Kapitalquote liege aktuell bei 190 Prozent und damit unter dem Wert vom Jahresende 2019 (212 Prozent). Das geht aus einer aktuellen Pressemitteilung hervor.

Die Covid-19-Pandemie belastet den Münchener Versicherungskonzern enorm. Rund 700 Millionen Euro kosteten Corona-bedingte Schäden allein im ersten Quartal. Davon fielen gut 400 Millionen Euro auf den Bereich der Schaden- und Unfallversicherung. Für Betriebsschließungen habe die Allianz rund 200 Millionen Euro ausgegeben.

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„Das erste Quartal 2020 zeigte die Stärke der Allianz in dieser beispiellosen Situation“, sagte Oliver Bäte, Vorstandsvorsitzender der Allianz SE. „Ich bin sehr stolz, wie gut unsere Mitarbeiter, unsere IT und die Allianz insgesamt vorbereitet sind, um unseren Kunden auch in dieser herausfordernden Situation ein Höchstmaß an Service garantieren zu können. Dies sind sehr schwierige Zeiten für uns alle, aber ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam diese Herausforderung meistern werden.”

Naturkatastrophen und COVID-19-bedingte Schäden belasten Komposit-Sparte

Die Komposit-Sparten legten beim Umsatz um 4,2 Prozent auf jetzt 20,3 Milliarden Euro zu. Belastet wurden die Zahlen von Schäden aus Naturkatastrophen sowie aufgrund von COVID-19-bedingten Schäden. Deshalb sei das operative Ergebnis in diesem Bereich deutlich abgerutscht. Hatte dieser Wert im Vorjahresquartal 2019 noch bei 1,45 Milliarden Euro gelegen, sind es nun nur noch 1,03 Milliarden Euro. Das ist ein Minus von 29,1 Prozent. „COVID-19 hat die Betriebsbedingungen in unserem Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherung erschwert”, sagte Giulio Terzariol, Finanzvorstand der Allianz SE.

Auch die Schaden-/Kostenquote verschlechterte sich. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank diese um 4,1 Prozentpunkte auf 97,8 Prozent. „Unsere Schaden-Kosten-Quote vor Belastungen aus Naturkatastrophen und Auswirkungen von COVID-19 liegt bei 94 Prozent.“, erklärte Terzariol.

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Allianz-Ergebnisse in der Übersicht:

  • Das Operatives Ergebnis sinkt um 22,2 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro
  • Der Umsatz klettert um 5,7 Prozent auf 42,6 Milliarden Euro
  • Die Solvency-II-Kapitalquote liegt bei 190 Prozent
  • Schaden-Kosten-Quote klettert um 4,1 Prozentpunkte auf 97,8 Prozent.

Die eingenommenen Beiträge im Bereich der Lebens- und Krankenversicherung stiegen um 6,5 Prozent auf 20,5 Milliarden Euro. Auch hier gab es große Einbußen beim operativen Ergebnis, dass um 25,3 Prozent auf 0,8 Milliarden Euro zurückging. Der Neugeschäftswerts lag 494 Millionen Euro und damit unter dem Wert aus dem Vorjahr (609 Millionen Euro).

Im Bereich der Kapitalanlagen vermeldet der Konzern rückläufige Zahlen. Gesunken ist das für Dritte verwaltete Vermögen. Hier fielen die Zahlen um 129 Milliarden Euro auf 1.557 Milliarden Euro. Das gesamte verwaltete Vermögen ging im ersten Quartal 2020 auf 2.134 Milliarden Euro zurück. Durch verbesserte Margen habe sich das operative Ergebnis im ersten Quartal 2020 um 18,6 Prozent auf 679 (573) Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesteigert.

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