Um die Wechselbereitschaft der Autofahrer zu ergründen, führte der Marktforscher Sirius Campus schon vom 02. bis zum 13. Dezember 2019 (und damit unmittelbar nach dem für die Branche magischen Wechselstichtag) eine repräsentative Befragung durch. Die Ergebnisse überraschen. Denn anders, als man durch weitläufige Meinungen und Meldungen über hohe Sparpotentiale der Vergleichsportale vermuten könnte, spielt persönliche Beratung in der Kfz-Wechselsaison noch immer eine wichtige Rolle. Der Versicherungsbote hat sich Ergebnisse aus dem Hause Sirius angesehen.

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Selbst in der Kfz-Versicherung: Bedeutung persönlicher Beratung groß

Laut Studie bestätigt sich der starke Wechselwille deutscher Autofahrer währen der Wechselsaison, wenngleich auf etwas geringerem Niveau als im Jahr 2018. Denn jeder Zwanzigste (5,2 Prozent) der rund 40 Millionen Kfz-Versicherungsnehmer hat zum Jahresende 2019 mindestens eine Kfz-Versicherung gewechselt. Im Durchschnitt sparten Wechselwillige durch den neuen Tarif rund 175 Euro im Jahr. Gewinner der Wechselsaison sind – jedoch nur mit einem Prozent Nettogewinn – laut Sirius die HUK-Coburg, die R+V, Verti, die Sparkassen DirektVersicherung sowie die Ergo.

Trotz des großen Wettbewerbsdrucks durch Vergleichsportale ist die persönliche Kontakt noch immer der wichtigste Weg, um an eine neue Kfz-Versicherung zu kommen: 51 Prozent der Befragten schlossen ihre neue Kfz-Versicherung bei einer persönlichen Beratung ab – also bei unabhängigen Versicherungsmaklern, Vertretern, Beratern in Kundencentern oder Sparkassen bzw. Banken. Eine Bedeutung persönlicher Beratung, die durch weitere Zahlen untermauert wird.

Antwort auf Frage: "Wie oder wo sind Sie darauf aufmerksam geworden, Ihre Versicherung zu wechseln?sirius campus

Denn während zwar ein Drittel (36 Prozent) der Wechsler aus Eigeninitiative wechselte, wurden immerhin 12 Prozent der Befragten durch Versicherungsmakler und immerhin 11 Prozent durch Vertreter zum Wechsel animiert. Nur der Brief des bisherigen Versicherers war neben der Eigeninitiative noch häufiger – jedoch unfreiwillig – Auslöser eines Wechsels, wenn der Versicherer seine Prämie anhob.

Die hohe Relevanz persönlicher Beratung ist für Sirius-Geschäftsführer Oliver Gaedeke „ein Beleg mehr dafür, dass der Kundenwunsch nach Beratungskompetenz von Versicherungsvermittlern ungebrochen ist“. Und das gelte „selbst bei der Kfz-Versicherung mit hoher Preisrelevanz“, freut sich der Experte des Analysehauses.

Neue Vergleichsportale setzen sich bisher nicht durch

Unter jenen, die den direkten Weg ohne persönliche Beratung gingen, dominiert als „Wechselweg“ hingegen Check24 – 70 Prozent der Wechsler nutzen Deutschlands bekanntestes Vergleichsportal für einen Neuabschluss der Kfz-Versicherung. Weit abgeschlagen rangiert, mit 19 Prozent, Verivox auf Rang zwei im Wettbewerb der Vergleichsportale. Nicht erfüllen hingegen konnten neuen Konkurrenten die häufig hohen Erwartungen eines Angriffs auf die Marktführer. Denn das Analysehaus pointiert: „Andere Vergleicher, darunter auch das neue Joonko Vergleichsportal, wurden so gut wie gar nicht zum Wechsel der Kfz-Versicherung genutzt.“

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Hintergrund: Für die repräsentative Marktuntersuchung zum Wechsel in der Kfz-Versicherung führte der Marktforscher Sirius Campus rund 1.000 Telefon- und rund 2.000 Online-Interviews unter Kfz-Versicherungsnehmern im Zeitraum vom 02. bis zum 13. Dezember 2019. Die Zahlen wurden in einem zweiten Schritt hochgerechnet auf alle rund 40 Millionen Kfz-Versicherten. Ausgewählte Ergebnisse können, ebenso wie die kostenpflichtige Studie, auf der Webseite des Analysehauses heruntergeladen werden.

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