Gestern hat der Berliner Fintech-Inkubator Finleap den Startschuss für sein neues Baby gegeben. Dieses trägt den Namen "Joonko" und soll ein Vergleichsportal für Kfz-Policen werden. Der Name "Joonko" sei zum einen an die Bergsteigerin Junko Tabei angelehnt. Die Japanerin hatte 1975 als erste Frau den Mount Everest erklommen. Zum anderen stünde der Begriff „Junko“ im Japanischen für Ehrlichkeit und Reinheit.

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Die Homepage ist bereits online. Die neue Marke soll mit blumigen Sprüchen wie "Die neue Art der Kfz-Versicherung" und "Einfach. Fair. Verständlich." bei den Kunden punkten. Bisher geht auf dem Portal noch nicht viel. Denn erst im vierten Quartal und damit pünktlich zur Wechselsaison solle "Joonko" in den Markt eingreifen. Das berichtet das Online-Portal "Finanz-Szene.de"

Damit startet die Fintech-Schmiede einen durchaus ambitionierten Machtkampf mit dem Platzhirsch Check24 sowie den anderen Online-Vergleichern um Verivox & Co. Auf den ersten Blick scheint das 2014 aus der Taufe gehoben Unternehmen bereit für die Schlacht um Kfz-Kunden. Denn seit der Gründung hat Finleap mehrere Finanzierungsrunden durchlaufen. Dabei hat man sich nicht nur Gelder im Millionenbereich gesichert, sondern auch potente Partner ins Boot geholt. So zählen zu den Geldgebern unter anderem die SBI Gruppe aus Japan, die niederländische NIBC Bank, der Rückversicherer Hannover Rück sowie der Versicherer Signal Iduna. Zuletzt hatte das Mutterunternehmen von Online-Makler Clark und Digitalversicherer Element den chinesischen Finanzdienstleister Ping An ins Boot geholt. Das Unternehmen mit Sitz in Shenzhen ist der größte Kapitalgeber der letzten Finanzierungsrunde.

Ping An, Multimilliardenversicherer aus dem Reich der Mitte, soll mit einem dreistelligen Millionenbetrag beim neuen Projekt beteiligt sein. Das hatte das Online-Portal "Finanz-Szene.de" im Mai berichtet. Zudem sollen auch deutsche Versicherer mit eingebunden sein. Um welche Unternehmen es sich dabei handelt, ist indes nicht bekannt.

Spannend dürfte die Wechselsaison mit dem neuen Player auf jeden Fall werden. Denn bis dahin muss "Joonko" alle bekannten Versicherer von dem neuen Portal überzeugt haben. Dann wiederum gilt es den Verbraucher zu überzeugen. Denn die Wettbewerber um Check24 und Verivox sind relativ stark in den Medien vertreten und haben dadurch einen gewissen Bekanntheitsvorsprung. Zudem sind beide Konkurrenten besonders in den Monaten November und Dezember mit teilweise aggressiven Werbeaktionen unterwegs. Inzwischen gehört Verivox sogar zur ProSiebenSat1-Unternehmesgruppe und kommt so recht günstig an interessante TV-Werbeplätze. Wie der neue Marktteilnehmer diese Probleme des Kfz-Geschäfts angehen will, bleibt abzuwarten.

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"Joonko" wäre nicht das erste Unternehmen, dass sich am Geschäft mit Kfz-Policen die Zähne ausbeißt. So hatte beispielsweise die Huk-Coburg einen Versuch mit einem Vergleichsportal gestartet. Transparo musste jedoch Ende Juni 2014, auf Grund fehlender wirtschaftlicher Perspektiven, geschlossen werden.

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