Auf Rang drei platziert sich die Universa mit 834 Prozent bereinigter Solvenz (Vorjahr 855). Weil die Nürnberger aber leichte Abflüsse aus dem Überschussfonds zu beklagen hatten, zählt sie Zielke nicht zu den Beitragsstabilsten: stattdessen prognostiziert er eine Beitragsentwicklung analog der medizinisichen Inflation. An dieser Stelle sei darauf verwiesen, dass die Beitragsstabilität nicht allein anhand der Solvenzquote errechnet wurde, sondern weitere Kriterien wie Geldanlage-Politik, Marktrisiko, Überschüsse etc. ebenfalls eine Rolle spielen.

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Auffallend ist jedoch: Tatsächlich finden sich unter den vermeintlich beitragsstabilen Versicherern einige Anbieter, die in den letzten Jahren die Prämien stark angehoben haben: zumindest in einzelnen PKV-Tarifen. Hier sei darauf verwiesen, dass die Finanzkraft eines Versicherers nicht der einzige Maßstab für Prämienanpassungen ist, sondern zum Beispiel auch, wie sich die jeweiligen Tarife zusammensetzen und die Gesundheitskosten darin entwickeln. An der Transparenz der Tarifkalkulation wurde wiederholt Kritik laut (der Versicherungsbote berichtete).

Die Beitragsstabilsten: Für folgende 14 Gesellschaften schätzt Zielke die Chance auf stabile Beiträge auf mehr als 50 Prozent ein (in alphabetischer Reihenfolge)

  • Allianz private Krankenversicherungs-AG,
  • Axa Krankenversicherung AG,
  • Barmenia Krankenversicherung a.G.,
  • Central Krankenversicherung AG,
  • DEVK Krankenversicherungs-AG,
  • Envivas Krankenversicherung AG,
  • Ergo Direkt Krankenversicherung AG,
  • Hansemerkur Krankenversicherung AG,
  • Landeskrankenhilfe V.V.a.G.,
  • LVM Krankenversicherungs-AG,
  • Pax-Familienfürsorge Krankenversicherung AG im Raum der Kirchen,
  • Provinzial Krankenversicherung Hannover AG,
  • R+V Krankenversicherung AG,
  • Württembergische Krankenversicherung AG

Die Krankenversicherer mit voraussichtlich geringer Prämienstabilität (kleiner als 50 Prozent)

Zugleich gibt es aber Krankenversicherer, die sich am unteren Ende des PKV-Feldes wiederfinden: und bei denen die Versicherten laut Prognose fürchten müssen, dass die Prämien in den kommenden Jahren deutlich steigen.

Ein Problem ist laut Zielke, dass die PKV-Anbieter immer noch einen Großteil der eingesammelten Prämien in festverzinsliche Anlagen investieren müssen: 86,4 Prozent der Kapitalanlagen steckten 2018 durchschnittlich in Festverzinslichen, wobei 25,2 Prozent auf Staatsanleihen entfielen.

Diese Anlagen werfen im Niedrigzins kaum noch was ab und sind folglich nicht geeignet, genügend Überschüsse zu erwirtschaften, um die steigenden Gesundheitskosten aufzufangen. Den Versicherern bleibt dann fast keine andere Option, als die Schwächen bei der Kapitalanlage an die Kunden weiterzugeben: eben über steigende Prämien.

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Wahrscheinlichkeit geringer Prämienstabilität:

  • Alte Oldenburger Krankenversicherung von 1927 V.V.a.G.
  • Alte Oldenburger Krankenversicherung AG,
  • Arag Krankenversicherung AG,
  • Gothaer Krankenversicherung AG,
  • Hallesche Krankenversicherung a.G.,
  • Hansemerkur Speziale Krankenversicherung AG,
  • Huk-Coburg Krankenversicherungs-AG,
  • Liga Krankenversicherung katholischer Priester V.V.a.G.,
  • Mecklenburgische Krankenversicherungs-AG,
  • Münchener Verein Krankenversicherung a.G.,
  • Signal Iduna Krankenversicherung a.G.,
  • Süddeutsche Krankenversicherung a.G.

12 weitere Versicherer, die hier nicht aufgelistet sind, werden mit "Beitragsstabilität neutral" bzw. "analog zur medizinischen Inflation" im Mittelfeld verortet. Für den noch recht jungen Digitalversicherer Ottonova wurde keine Prognose abgegeben.

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