Die Debeka war im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 erneut der erfolgreichste Krankenvollversicherer in Deutschland, wenn es um die Anwerbung neuer Kundinnen und Kunden ging. Genau 89.304 Versicherte konnte der Marktführer neu akquirieren, soviel wie kein anderer Mitbewerber. Damit vereinten die Koblenzer knapp ein Drittel des gesamten Neuzugangs auf sich. Das zeigt die aktuelle Analyse „Die PKV im Jahr 2019“, die Marc Surminski in der Zeitschrift für Versicherungswesen (ZfV, Heft 19/2020) vorgelegt hat.

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Dahinter klafft schon eine deutliche Lücke. Auf dem zweiten Rang platziert sich die HanseMerkur, die einen Zulauf von 24.828 neuen Kundinnen und Kunden melden konnte. Die Signal Iduna belegt Rang drei mit 20.862 neu akquirierten Vollversicherten. Das sind auch die einzigen drei Gesellschaften, die mehr als 20.000 Versicherte hinzugewannen.

Die weiteren Platzierungen in der Top Ten: Die Continentale landet auf Rang vier mit 15.649 neuen Vollversicherten, gefolgt von der HUK-Coburg (11.418), der Allianz Kranken (10.783), der Barmenia (10.653), der DKV (9.585), der Generali (5.659) und der Halleschen (4.482).

Die Branche gliedere sich mit Blick auf das Neugeschäft in drei Gruppen, berichtet Surminski: eine kleine Gruppe mit gutem Wachstum, einem breiten "Stagnationsbauch" und eine Gruppe mit spürbaren Verlusten. Während die Versicherer in der Spitzengruppe -speziell die Debeka und HanseMerkur- auf dem Geschäft mit Beamten aufbauen können, seien jene Anbieter gehandicapt, die keine Beihilfe-Berechtigten in dem Maße ansprechen. Im Beihilfe-Geschäft sorge der Staat kontinuierlich für neue Kunden. Die Signal Iduna profitiere zudem von ihrem guten Zugang zu Handwerkern.

Branche schwächelt weiter

Blickt man auf den Trend im gesamten Krankenvollgeschäft, so war auch 2019 ein schwieriges Jahr für die privaten Versicherer. Die Zahl der Krankenvollversicherten ist rückläufig und bezifferte sich 2019 auf 8.731.000 Personen. Gegenüber 2011 bedeutet das einen Rückgang von 2,8 Prozent bzw. 245.000 Personen, wie das „Versicherungsjournal“ anhand vorläufiger Daten des PKV-Verbandes berichtet.

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Laut ZfV-Analyse konnten nur neun der erfassten 24 Anbieter ihr Neugeschäft gegenüber dem Vorjahr steigern. ZfV-Chefredakteur Surminski bemängelt, dass nicht jeder Versicherer bereit ist Neugeschäfts-Daten bekanntzugeben: Sie sind auch nicht in den Geschäftsberichten verpflichtend. Demnach fehlen Angaben von großen Assekuranzen, unter anderem den Kranken-Töchtern der Axa, Gothaer, Arag und Bayerische Beamtenkrankenkasse.

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