Die private Krankenversicherung hat 2018 netto Mitglieder in der Vollversicherung verloren. Laut PKV-Verband wanderten im vergangenen Jahr wieder 17.100 Vollversicherte ab. Das Analysehaus Morgen & Morgen hat in einem aktuellen PKV-Rating die Branche unter die Lupe genommen und beziffert den Verlust mit 0,55 Prozent. Dagegen habe das Geschäft mit Zusatz-Policen zulegen können. Hier sei ein Plus bei den Versicherten von 1,20 Prozent zu verzeichnen. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

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Morgen & Morgen: Krankenversicherer schlagen sich wacker

Insgesamt schlage sich die angespannte Lage am Kapitalmarkt auch auf die Kennzahlen der Unternehmen nieder, konstatiert Morgen & Morgen. „Angesichts der Stimmung am Kapitalmarkt schlagen sich die Versicherer gut und der PKV-Markt bleibt stabil. Dennoch wird es weiterhin zu Beitragsanpassungen kommen“, resümiert Peter Schneider, Geschäftsführer von Morgen & Morgen. Demnach würden RfB-Zuführungsquote und die Bewertungsreserven der Kapitalanlagen sinken. Auch bei der Nettoverzinsung setzt sich der fallende Trend fort. Im Marktdurchschnitt sinkt sie von 3,45 Prozent auf 3,03 Prozent. 2015 hatte der Wert noch bei 3,7 Prozent gelegen. Auf einem recht konstanten Level zeigten sich die Kostenquoten, das Eigenkapital sowie die RfB-Quote.

„Die Versicherer reagieren auf die anhaltende Niedrigzinsphase. Das schlägt sich primär in Rechnungszinssenkungen im Bestand nieder, die für den Kunden durch Beitragsanpassungen spürbar werden. Bis 2012 wurden die Tarife mit einem Rechnungszins von 3,5 Prozent kalkuliert. Mittlerweile liegt der durchschnittliche Rechnungszins in den Beständen der Versicherer 2018 bei 2,8 Prozent – 2017 waren es noch 3,0 Prozent“, erklärt Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik von Morgen & Morgen.

4 Versicherer mit 5 Sternen ausgezeichnet

In seinem aktuellen PKV-Rating hat Morgen & Morgen insgesamt 30 Unternehmen durchleuchtet.. Anhand der letzten fünf Jahre (2014-2018) wurden hierfür zehn Kennzahlen herangezogen. Dabei wurde unter anderem bewertet, wie hoch die Abschlusskosten eines Versicherers sind, wie viel Rückstellungen für die Versicherten angespart wurden, um Beitragssteigerungen aufzufangen (RFB-Quote) und wie hoch die Nettoverzinsung der Verträge ausfällt. Mit dem Rating will das Unternehmen aus Hofheim im Taunus Aussagen über die wichtigsten Aspekte der Versicherer treffen: Kosten, Solidität und Wachstum.

Insgesamt vier mal die Höchstbenotung konnten die Prüfer die Höchstbenotung von 5 Sternen vergeben, und das bedeutet ein „ausgezeichnet“. Über diese Bewertung freuen sich die Alte Oldenburger, LVM, R+V und die Signal Iduna.

Immerhin noch zehn Versicherer erhielten 4 Sternchen zugesprochen und damit eine „sehr gute“ Bewertung. Zu diesen Gesellschaften zählen Allianz, Arag, Debeka, DEVK, Hallesche, HanseMerkur, Inter, LKH, Mecklenburgische und Provinzial. Im Mittelfeld finden sich sechs Versicherer wieder. So wurden Axa, Central, Gothaer, Münchener Verein, SDK und Universa mit 3 Sternchen bewertet.

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Ein Drittel der untersuchten Unternehmen musste sich nach der Interpretation von Morgen & Morgen mit einer unterdurchschnittlichen Bewertung begnügen. Mit 2 Sternchen ("schwach") Vorlieb nehmen mussten vier Gesellschaften. Dazu zählen die Barmenia, Concordia, DKV und Nürnberger. Die Versicherer BBKK, Continentale, Huk-Coburg, Pax-Familienfürsorge, UKV und Württembergische bekamen gar nur 1 Sternchen verliehen und damit ein "sehr schwach".

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