So wiederholt sich auch Jahr um Jahr, vor dem Stichtag der KFZ-„Wechselsaison“ am 30. November, ein immer-gleiches Schauspiel: Weil bis zu diesem Stichtag die meisten Verträge für die Kfz-Versicherung gekündigt werden können, ereignet sich der große Run auf die günstigsten Prämien. Experten wie die Rating-Agentur Franke und Bornberg mahnen aber an, dass keineswegs nur auf die Prämienhöhe geschaut werden darf, denn es gibt zugleich beträchtliche Qualitätsunterschiede in der KFZ-Versicherung, zumal sich auch die Leistungsmerkmale verschiedener Angebote stark unterscheiden (der Versicherungsbote berichtete). Wichtig ist also, über den Preisvergleich nicht den Leistungsvergleich zu vernachlässigen.

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So wurde getestet

Vergleiche unter Berücksichtigung verschiedener Kriterien lassen sich durch Software-Lösungen vereinfachen. Ein solches Tool ist der "Inveda Makler Assistent" (IMA), mit dem sich auch verschiedene KFZ-Haftpflicht-Tarife vergleichen lassen. Ziel eines aktuell durchgeführten Tarif-Rankings ist der Anspruch, nicht nur den Preis, sondern ebenso verschiedene Leistungsmerkmale für verschiedene Kunden zu berücksichtigen.

Konkret wurde für den Vergleich eine Musterperson verwendet, die den Durchschnitt der deutschen Bevölkerung widerspiegeln soll. Diese Person ist ein 28 Jahre alter Mann, der seinen Führerschein seit seinem 18 Lebensjahr besitzt und in Berlin wohnt. Er fährt einen Golf V (EZ 2005) und hat eine Schadenfreiheitsklasse von 10 sowie eine jährliche Fahrleistung von 9.000 Kilometern. Diese Werte wurden nun nach und nach variiert: etwa das Alter ab 69 Jahren, die Fahrleistung etc.

Das „Inveda-Ranking“ berücksichtigte für die Analyse 32 Kfz- Haftpflicht-Tarife von 16 Versicherern, jedoch können auch weitere Tarife des schier unüberschaubaren KFZ-Marktes analysiert werden. Warum genau diese Angebote ausgesucht wurden, hat das IT-Haus nicht kommuniziert. Zugrunde gelegt wurde ein Musterkunde mit verschiedenen Bedürfnissen für zehn Vergleichs-Szenarien. So wurden verschiedene Schadenfreiheitsklassen und verschiedene Lebensalter angenommen, zudem verschiedene Fahrleistungen für jeden Musterkunden.

Auch wurde der zu versichernde Fahrerkreis variiert. Leistungsmerkmale, die erfasst wurden, betrafen zum Beispiel die Deckungssumme bei verschiedenen Schäden, den Rabattschutz, die Beitragsbefreiung bei unverschuldeter Arbeitslosigkeit oder zusätzliche Leistungen wie die „Mallorca-Police“ beim Führen fremder Fahrzeuge. Für insgesamt 21 dieser Leistungskategorien wurde den Tarifen eine Punktzahl zwischen null Punkten und fünf Punkten pro Kategorie zugewiesen, wobei null Punkte – als schlechteste Wertung – angeben, dass eine Leistung schlicht nicht in einem Tarif enthalten ist.

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Auf den Kunden „zugeschnitten“ wurde der Vergleich der Tarife zudem durch Variation einzelner Variablen innerhalb der Kategorien, so dass geforderte Leistungen den Bedürfnissen des jeweiligen Kunden angepasst wurden. So zeigte sich anhand der erreichten Punktzahl, welcher Tarif für einen Musterkunden besonders überzeugen konnte und welcher nicht.

Ermittelt wurde: Ein wahrer "Primus" unter den getesteten Tarifen

Ein Kfz-Haftpflichttarif konnte die höchste Leistungspunktzahl aller Tarife in acht von zehn Vergleichsszenarien erringen und erfüllte damit die zugrundeliegenden Maßstäbe des Vergleichs am besten: der Komfort-Tarif der Axa. Dieser Tarif gilt im Ranking als "eindeutiger Testsieger" für verschiedene Musterkunden. Besonders geeignet sei er für Versicherungsnehmer mit niedriger und durchschnittlicher Fahrleistung, aber auch für Versicherungsnehmer, die ihren Fahrerkreis unbegrenzt erweitern wollen, führt das Leipziger Unternehmen in einem Pressetext aus. Eine hohe Punktzahl konnte der Tarif ebenso bei einer hohen Schadenfreiheitsklasse erzielen.

Aber auch der Barmenia ADCURI Premium-Schutz 2018 sowie der Alte Leipziger AG Classic 10/ 2018-Tarif überzeugten den Assistenten als Empfehlung für mehrere Musterkunden, wobei sich der Tarif der Barmenia besonders für Vielfahrer anbiete. Der Tarif der Alte Leipziger AG hingegen fuhr den Sieg ein für ein Szenario, bei dem es darum ging, den Fahrerkreises um eine Person unter 23 Jahren zu erweitern.

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Andere Tarife, die bei mehreren Testszenarios positiv herausragten, waren der „Optimal“-Tarif der Zurich, der „Compact“- Tarif von Janitos, der „Komfort“- Tarif der DA Direkt sowie der Kraftfahrtversicherung-Tarif Invers 07/ 2018 der Kravag. Für einige Musterkunden hätte sich zudem die R+V Classic Police 07/2018 angeboten, wie die Tester von Inveda ausführen. Jedoch gelte dies nur mit „Abstrichen“, so dass geschaut werden muss, für welchen Kunden sich dieser Tarif anbietet und für welchen Kunden vielleicht eine bessere Alternative aus Sicht des Software-Assistenten gefunden werden kann.

Hintergrund:

Basis des Rankings ist der Inveda Makler Assistent (IMA), eine Software, die verschiedene Kundenbedürfnisse für die Auswahl eines passenden Tarifs berücksichtigen will. So lassen sich Leistungskategorien auf den Kunden zuschneiden. Eine Bewertung zwischen null Punkten und fünf Punkten soll in einem zweiten Schritt beurteilen, ob Leistungen im Sinne des Kunden durch ein Angebot erfüllt werden. Für das Ranking wurden 21 Leistungskategorien zugrundegelegt. 32 Kfz-Tarife von 16 Versicherern wurden geprüft auf ihre Eignung für 10 Test-Szenarios. Ausgewählte Ergebnisse des Rankings können auf den Seiten des Leipziger Unternehmens abgerufen werden.

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