Aufruf zur „Graswurzelbewegung“

Zur Kritik des DEMV-Geschäftsführers kommt die Ankündigung zweier wichtiger Verbände – des Bundesverbands Finanzdienstleistung (AfW) und des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) – gegen eine Einführung des Provisionsdeckels zu klagen (der Versicherungsbote berichtete). Dennoch sind sich die Makler, trotz gemeinsamer Kritik aller Verbände, nicht einig, wie denn nun gegenüber den Plänen der Bundesregierung zu verfahren sei. So äußerte zum Beispiel der Bundesverband Deutscher Versicherungsmakler (BDVM), sich durchaus mit einem Provisionsdeckel arrangieren zu können. Man versuche, gesellschaftliche und politische Entwicklungen realistisch einzuschätzen und nicht den Don Quichote zu spielen, wie Verbandspräsident Georg Bräuchle laut einem Bericht des Portals Pfefferminzia meinte. Aus diesem Grund schließe man sich auch den Klagen der anderen Verbände nicht an.

Anzeige

Eine Umfrage unter BDVM-Maklern ergab zudem laut Portal, dass 47 Prozent der Befragten gar nicht von der Deckelung betroffen wären. Auch Vertriebsexperte Matthias Beenken, Professor am Fachbereich Wirtschaft der Fachhochschule Dortmund für das Lehrgebiet Versicherungswirtschaft, hält viele Existenzängste aufgrund der drohenden Gesetzesänderung für unbegründet, wie er gegenüber dem Versicherungsboten äußerte.

Zumal ein Provisionsdeckel von einigen auch als kleineres Übel gewertet wird: Verbraucherzentralen und Politiker wie Gerhard Schick von den Grünen fordern schon länger ein komplettes Provisionsverbot für LV- und Rentenversicherungen. Sollten sich doch Produktempfehlungen "immer ausschließlich am Interesse des Kunden orientieren und nicht durch die Höhe der Provisionen beeinflusst werden können", wie der Grünen-Politiker gegenüber fondsprofessionell.de äußerte.



vorherige Seite
Seite 1/2/

Anzeige