Rein statistisch besitzt jeder Deutsche - Kinder eingerechnet - im Schnitt mehr als fünf private Versicherungsverträge und gibt im Jahr 2.395 Euro Beitragssumme dafür aus. Das geht aus dem Statistischen Jahrbuch 2018 hervor, das der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) frisch vorgelegt hat. Demnach konnten die Versicherer auch 2017 ihren Vertragsbestand erhöhen, trotz Krise einzelner Sparten wie PKV und Leben. Der Vertragsbestand stieg bis Jahresende auf 434,9 Millionen Policen und damit um 0,9 Prozent.

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Vor allem das Schaden- und Unfallgeschäft entwickelt sich positiv

Beim differenzierteren Blick auf die einzelnen Sparten zeigt sich, wo es für die Versicherer gut und wo weniger gut läuft. In der Schaden- und Unfallversicherung legte der Vertragsbestand um 1,3 Prozent auf 312,3 Millionen Policen zu. Ein Plus von 1,2 Prozent steht auch bei den Verträgen in der privaten Krankenvollversicherung, wo am Stichtag 31.12 circa 34,3 Millionen Policen gezählt wurden. Branchenkenner werden wissen, dass das Wachstum vor allem auf die Krankenzusatzversicherung entfällt, während im wichtigen Geschäft mit Krankenvollversicherungen netto gar ein Vertragsrückgang beklagt werden musste. Der GDV weist diese Zahlen in seinem Überblick nicht getrennt aus.

Entwicklung des Vertragsbestandes bei deutschen Erstversicherern nach Sparten. In Millionen. Quelle: gdv.de

Ein Minus steht auch bei den Lebensversicherern in den Bilanzbüchern, wenn man allein auf die Zahl der Verträge blickt. Der Vertragsbestand schrumpfte um 1,0 Prozent auf immer noch stolze 88,3 Millionen Policen. Damit gibt es weiterhin mehr Lebensversicherungen in Deutschland als Einwohner.

Entwicklung der Beiträge bei deutschen Erstversicherern in Millionen Euro. Quelle: gdv.de

Ebenfalls angewachsen ist das Kapitalanlagevolumen der Lebensversicherer. Der Buchwert der Kapitalanlagen legte um 3,1 Prozent auf 1,35 Billionen Euro zu. Das entspricht etwa dem Vierfachen des Bundeshaushalts für 2018, kommentiert der GDV in einem Pressetext zu der Jahresstatistik. Der größte Teil der Kapitalanlagen entfällt auf die Lebensversicherung (rund 909 Milliarden Euro), gefolgt von der Krankenversicherung (rund 273 Milliarden Euro) sowie der Schaden-/Unfallversicherung (rund 169 Milliarden Euro).

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Auch im laufenden Geschäftsjahr 2018 rechnet der Branchenverband wieder mit einem Wachstum an Verträgen und Beitrags-Einnahmen. „Die Versicherungswirtschaft passt sich zunehmend an die herausfordernden Rahmenbedingungen wie Niedrigzinsumfeld und schärferer Regulierung an. Zudem profitiert sie von der anhaltend robusten Konjunkturentwicklung in Deutschland. Für das laufende Jahr ist mit einem Beitragswachstum in etwa auf Vorjahresniveau zu rechnen“, erklärte GDV-Chefvolkswirt Klaus Wiener.

mit Pressematerial gdv.de

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