Wie stabil stehen die deutsche Versicherer da? Darüber sollen die sogenannten Berichte zur Solvabilität und Finanzlage (SFCR) Aufschluss geben. Die Versicherer müssen sie jedes Jahr bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) vorlegen. Das sieht das neue Aufsichtsregime Solvency II vor.

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Am 07. Mai 2018 war die Deadline für das laufende Jahr. Bis zu diesem Datum mussten die Versicherer ihre Finanzausstattung berichten. Es ist das zweite Mal, dass die Branche Einblick in ihre Zahlen gewähren muss. Dabei müssen die Versicherer auch ihre Bedeckungsquote ausweisen, die Aufschluss über die Stabilität geben soll.

Schaden- und Unfallversicherer verbessern Solvenzquoten

Grob vereinfacht zeigt die Bedeckungsquote, ob der Versicherer einen ausreichend großen Kapitalpuffer besitzt, um alle Ansprüche der Kunden auch dann bedienen zu können, wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verschlechtern. Ein Wert unter 100 Prozent wird hierbei als kritisch bewertet.

Die Schaden- und Unfallversicherer zeigen sich leicht verbessert. Im Vergleich zum ersten Durchgang der veröffentlichten SFCR-Berichte konnten die SHUK-Versicherer die durchschnittliche Solvenzquote über alle Unternehmen um 43 Prozentpunkte verbessern. Damit liegt der Branchenschnitt bei 305 Prozent.

SHUK-Versicherer mit den höchsten Solvenzquoten

  • Element (6.874 Prozent)
  • TRIAS (941 Prozent)
  • KRAVAG Sach (581 Prozent)
  • Medien Versicherung (573 Prozent)
  • Universa Allgemeine (542 Prozent)
  • Süddeutsche Allgemeine (541 Prozent)
  • Isselhorster (530 Prozent)
  • HUK-Coburg VVaG (488 Prozent)
  • Vereinigte Tierversicherung (469 Prozent)
  • ERGO Direkt Vers. (463 Prozent)

Besonders stark zeigen sich die Versicherer Element (6.874 Prozent), TRIAS (941 Prozent) und KRAVAG Sach (581 Prozent). Das geht aus den Daten von SolvencyData, einem Vergleichsprogramm aus dem Hause der Ratingagentur Assekurata, hervor.

SHUK-Versicherer mit den niedrigsten Solvenzquoten

  • VVDE (127 Prozent)
  • Häger (128 Prozent)
  • GVV-Kommunal (129 Prozent)
  • Basler Direktion für D (131 Prozent)
  • DEURAG Rechtsschutz (137 Prozent)
  • Münchener & Magdeburger Argrar (138 Prozent)
  • Europäische Reiseversicherung (140 Prozent)
  • Stuttgarter Versicherung (141 Prozent)
  • Rhion Versicherung (143 Prozent)
  • DMB Rechtsschutz (144 Prozent)

Gleichzeitig gibt es aber auch Versicherer, die teilweise deutlich unter dem Branchenschnitt von 305 Prozent liegen.

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So kommen beispielsweise VVDE (127 Prozent), Häger (128 Prozent) und GVV-Kommunal (129 Prozent) nur knapp über die Marke von 100 Prozent, die als kritisch bewertet wird.

Gewinner und Verlierer bei den Solvenzquoten

Im Vergleich zu den SFCR-Berichten für das Jahr 2016 gibt es bei den Werten für 2017 bei einigen Unternehmen teilweise sehr große Bewegungen. Demnach reichten die Differenzen der Solvenzquoten von Minus 325 bis hin zu einem Plus von 6.874 Prozent. Wobei das Plus von 6.874 Prozent auf die Gründung des digitalen Versicherers Element zurückzuführen ist. Hier gab es anno 2016 einfach keinen Wert.

SHUK-Versicherer mit den größten Verlusten bei den Solvenzquoten

  • HAVA Kassel (-325 Prozentpunkte)
  • Münchener & Magdeburger Argrar (-110 Prozentpunkte)
  • AXA easy. (-104 Prozentpunkte)
  • Euro-Aviation (-90 Prozentpunkte)
  • Docura (-89 Prozentpunkte)
  • ERGO Direkt Vers. (-64 Prozentpunkte)
  • Wertgarantie (-63 Prozentpunkte)
  • Europa Versicherung (-56 Prozentpunkte)
  • OVAG (-50 Prozentpunkte)
  • GVO Gegenseitigkeit (-47 Prozentpunkte)

Die größten Verluste bei den Solvenzquoten haben die Versicherer HAVA Kassel (-325 Prozentpunkte), Münchener & Magdeburger Argrar (-110 Prozentpunkte) und AXA easy (-104 Prozentpunkte). Speziell bei der Allianz-Tochter Münchener & Magdeburger Argrar dürfte die Solvenzquote im vergangenen Jahr eine weniger große Rolle gespielt haben. Denn der Münchener Versicherungskonzern hat den hauseigenen Spezialversicherer inzwischen vom Markt genommen und den Versicherungsbestand auf die Allianz Versicherungs-AG übertragen.

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SHUK-Versicherer mit den größten Zuwächsen bei den Solvenzquoten

  • Element (+6.874 Prozentpunkte)
  • TRIAS (+941 Prozentpunkte)
  • SHB Allgemeine (+446 Prozentpunkte)
  • VRK VVaG (+217 Prozentpunkte)
  • German Assistance (+213 Prozentpunkte)
  • TARGO Versicherung (+91 Prozentpunkte)
  • Condor Allgemeine (+89 Prozentpunkte)
  • Ideal Versicherung (+89 Prozentpunkte)
  • PB Versicherung (+83 Prozentpunkte)
  • R+V Direkt (+76 Prozentpunkte)

Die größten Sprünge bei den Solvenzquoten haben die Versicherer Element (+6.874 Prozentpunkte), TRIAS (+941 Prozentpunkte) und SHB Allgemeine (+446 Prozentpunkte) gemacht.

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