Im Vergleich zum Branchenprimus Allianz ist die Deutsche Familienversicherung ein eher kleines Licht. Während die Münchener im Jahr 2017 einen Umsatz von knapp 31,7 Milliarden Euro eingefahren haben, konnte die DFV mit Sitz in Frankfurt lediglich 72 Millionen Euro vorweisen.

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Dennoch hat der, laut Vorstandschef Stefan Knoll, "erste digitale Versicherer” den Ehrgeiz die großen Wettbewerber herauszufordern. Das vermeldet das Online-Portal "Bloomberg". Doch dafür benötigt das Unternehmen zusätzliches Geld. In Summe 100 Millionen Euro sollen dabei helfen die Vertriebs- und Marketing-Bemühungen zu verstärken. Nahziel sei es, die Zahl der Kunden bis 2019 auf eine Million zu verdoppeln.

Screenshot von der Homepage der DFV

Wie das Geld in die DFV-Kassen kommen soll, ist indes noch nicht klar. "Wir prüfen mehrere Optionen, einschließlich eines Börsengangs, und streben bis Ende des Jahres eine Lösung an.", sagte Knoll in einem Interview. Von einer Übernahme hält Knoll eher wenig. Zwar habe es in der Vergangenheit Übernahme-Gespräche gegeben. Doch diese seien nicht finalisiert worden. Seiner Meinung nach fehle gerade Platzhirschen der Wille, ihr Geschäftsmodell radikal zu verändern.

Eine weitere Möglichkeit die große Summe zu erhalten, wäre über eine Finanzierungsrunde. Diese Art der Kapitalspritzen sind gerade in der Insurtech-Szene sehr beliebt. Zuletzt hatte beispielsweise das Start-Up Coya knapp 29,6 Millionen Dollar (rund 25 Millionen Euro) von Geldgebern einsammeln können. Auch das Insurtech Wefox sucht aktuell nach neuen Geldgebern. Diese sollen 180 Millionen bis 250 Millionen Dollar frisches Geld in das junge Unternehmen einbringen.

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Während die DFV gerade nach höheren Zielen strebt, hat der Versicherer gerade irdische Probleme. Denn der Online-Auftritt des digitalen Versicherers ist tot. Lediglich eine Fehlerseite wird angezeigt. Diese meldet, dass der Server überlastet sei. Alternativ könnten auch Wartungsarbeiten stattfinden. Ob dies mit der Ankündigung Geld einsammeln zu wollen in Verbindung steht, ist unklar.

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