Versicherung auf den eigenen Bedarf zuschneiden zu können. Das wünschen sich 58 Prozent der Deutschen. Das zeigt eine Umfrage des Marktforschungsinstitut YouGov im Auftrag des Softwareherstellers Adcubum und der Versicherungsforen Leipzig. In anderen Branchen ist die Ausrichtung auf die Kundenwünsche bereits Standard. So können beispielsweise Autokäufer ihren Neuwagen mit allen Schikanen ausrüsten.

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Bei Versicherungs-Policen erscheint das auf den ersten Blick schwierig. Doch: Ein persönlicher Versicherung klingt gut. Um eine solche Wunsch-Versicherung zu entwerfen, gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste Variante ist der Baukasten - inzwischen gibt es eine Vielzahl solcher Policen. Alternativ kann für Verträge auch das Verhalten der Versicherten zu Grunde gelegt werden. Durch eigene Verhaltensdaten wird also die Beitragshöhe bestimmt. Informationen werden von Fahr- und Fitnessdaten sowie von Smart-Home genutzt. Als Beispiel sei hier der Vitality-Tarif der Generali genannt, der sportliche Aktivitäten und gesunde Ernährung belohnt. Auch bei Telematik-Tarifen in der Kfz-Versicherung kann ein gutes Fahrverhalten honoriert werden. Diverse Versicherer haben hierzu Tarife gestartet.

Während der Baukasten bei Kunden durchaus punkten kann, schrecken Policen mit dem Bezug zum eigenen Verhalten viele Verbraucher noch ab. So möchten 31 Prozent der Befragten die Möglichkeit haben, eine Versicherung aus verschiedenen Bausteinen zusammenzustellen. Sie lehnen es jedoch ab, ihren Tarif über persönliche Informationen zu steuern. Nur neun Prozent sei bereit solche Details preiszugeben, um einen Versicherungsbeitrag zu zahlen, der ihrem Risiko entspricht. Immerhin 14 Prozent würden beide Varianten nutzen, wenn sie dafür ein besseres Angebot erhielten. Das gilt jedoch nur theoretisch – bislang haben all diese Befragten keine Verträge abgeschlossen. Nur vier Prozent der Umfrageteilnehmer nutzen bereits einen Tarif, dessen Beitrag sie durch ihr Verhalten beeinflussen können.

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Überdies könne sich rund jeder vierte Bundesbürger eine sogenannte All-Risk-Versicherung als Alternative zu einzelnen Verträgen vorstellen. Dabei bevorzugten die Befragten Tarife mit geringeren monatlichen Beiträgen und dafür mit höheren Selbstbehalten.

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