Im Januar 2015 war die Direktbank N26 an den Markt gegangen. Inzwischen habe das Berliner Unternehmen, laut eigenen Angaben, mehr als 850.000 Kunden in 17 europäischen Märkten und über 380 Mitarbeiter.

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Bereits im April hatten die N26-Gründer Maximilian Tayental und Valentin Stalf zehn Millionen Euro eingesammelt. In der ersten Finanzierungsrunde war unter anderem Paypal-Gründer Peter Thiel eingestiegen. In der sogenannten Serie B Runde habe die mobile Bank immerhin schon 40 Millionen Euro bekommen. Im Juni 2016 hatten sich diverse Risiko-Kapitalgeber beteiligt.

In der aktuellen Finanzierungsrunde habe das junge Unternehmen nun 160 Millionen Dollar einsammeln können. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor. Zu den größten Geldgebern zählen die Tencent Holdings aus Shenzhen in China sowie der Wagniskapital-Fonds der Allianz.

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Im September 2016 hatte die Allianz im Rahmen der Digitalisierungs-Offensive eine eigene Einheit für neue Geschäftsmodelle im Bereich InsurTech gegründet. Allianz X sollte Unternehmen, die das Leben von Kunden erleichtern und verbessern und von globaler Bedeutung sein können, entdecken und aufbauen. Im November 2017 vermeldete der Versicherer einen neuen Kurs für die Insurtech-Schmiede. So solle Allianz X nicht mehr Unternehmen in einer frühen Entwicklungsphase helfen. Stattdessen wolle die Einheit als Wagniskapital-Fonds für digitale Themen auftreten.

Verfolgt Allianz den W&W-Ansatz?

Mit dem Einstieg bei N26 vermeldet der Münchener Konzern bereits den dritten großen Deal, der von der Insurtech-Schmiede geleitet werden soll. Vorher hatte sich der deutsche Versicherer bereits am amerikanischen Gesundheitsdienstleister American Well sowie am Kapital-Marktplatz C2FO aus Kansas City beteiligt. "N26 ist ganz klar Vorreiter im Mobile Banking", erklärte Solmaz Altin, Chief Digital Officer der Allianz Gruppe, den Einstieg.

Mit der Beteiligung bei der Direktbank könnte die Allianz einen ähnlichen Weg wie die Wüstenrot & Württembergische-Gruppe (W&W) gehen. Der Stuttgarter Konzern war erst beim Fintech Treefin eingestiegen und nutzt inzwischen dessen Technik. Im Februar 2018 wurde das digitale Angebot auf bestehende Kunden ausgedehnt. Damit sollen Kunden vollautomatisiert auf bestehende Versicherungslücken und Verbesserungsmöglichkeiten hingewiesen werden können.

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Für die mobile Bank soll sich durch das frische Kapital Türen in den USA und Großbritannien öffnen. Überdies solle weiter am eigenen Produkt geschraubt werden. So solle unter anderem künstlicher Intelligenz zum Einsatz kommen. Ziel sei es, bis Ende 2020 mehr als fünf Millionen Kunden zu gewinnen.

“Wir freuen uns sehr, dass Allianz X und Tencent unsere Series C anführen. Beide zählen nicht nur zu den führenden Unternehmen in ihren Branchen Finanzdienstleistungen und Internet Services, sondern haben ein klares Verständnis davon, wie Technologie und Design Industrien verändern können,” sagt Valentin Stalf, CEO und Mitgründer von N26.

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