Das Jahr 2017 war auch ein Jahr, in dem anschaulich demonstriert wurde, wie anfällig die IT-Systeme von Privatpersonen und Unternehmen sind. Großangelegte Cyber-Attacken mit Ransomware wie „WannaCry“ und „Bad Rabbit“ legten nicht nur private Rechner lahm und zerstörten viele Daten mit einer Verschlüsselungs-Software unwiderruflich. Die Angriffe störten auch die Technik großer Firmen, von denen man annehmen sollte, dass sie gegen Hacker-Angriffe gut geschützt sind. Die Deutsche Bahn, Renault, die Metro in Kiew und mehrere Nachrichtenseiten waren von Störungen und Ausfällen betroffen, der Schaden wird weltweit auf eine Milliardensumme geschätzt.

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Dennoch zeigt die Cyberlandkarte und damit der Markt für Cyberpolicen weitgehend unentdecktes Land. Viele Unternehmen sehen inzwischen die Gefahren durch Cyber-Attacken. Jedoch zögern viele oft noch, eine Cyberversicherung abzuschließen. Im internationalen Vergleich sind deutsche Firmeneher unterversichert. So habe jedes dritte Unternehmen kein Interesse an einem Cyber-Schutzbrief. Das geht aus einer Studie des Spezialversicherers Hiscox hervor.

Die digitale Sorglosigkeit ist bei Unternehmen scheint auf dem Rückzug. So sei in den vergangenen Jahren das Bewusstsein für eine Absicherung gegen Cyber-Angriffe angewachsen. Das zeigt eine weitere Studie aus den Hause Sopra Steria. Demnach hätten mittlerweile sechs von zehn Firmen einen fundierten IT-Sicherheitsplan. Bei Großunternehmen seien es sogar acht von zehn, die übrigen würden noch an der Umsetzung arbeiten.

Das zeigt, dass der Schutz für den IT-Bereich von Firmen und Privatpersonen durchaus Chancen bietet. Dieser Meinung sind auch viele Entscheider aus der Versicherungswirtschaft. So sei fast jeder zweite Versicherungsentscheider (46 Prozent) der Überzeugung, dass das Geschäft mit Cyber-Policen massiv an Schwung gewinnen wird. Weniger überzeugt von den Verkaufsmöglichkeiten seien dagegen Vermittler. Hier glauben nur 30 Prozent der Befragten an einen Aufschwung. Das geht aus einer Studie der IT-Beratungsgesellschaft Sopra Steria Consulting und dem F.A.Z.-Institut.

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Den Grund für die Zurückhaltung der Vermittler sehen die Studienmacher in den Policen. Diese seien noch zu vielschichtig und damit zu erklärungsbedürftig. Zudem seien die Hürden bei der Bedarfsermittlung hoch. Deshalb seien die Versicherer gefragt, passende Produkte zu liefern. Viele Gesellschaften hätten inzwischen erkannt, dass sie mit einer Cyber-Police allein kein großes Neugeschäft erreichen werden. 47 Prozent der Entscheider sehen in Bündelungen von Produkten und neuen Dienstleistungen den Schlüssel zu mehr Wachstum, so der Branchenkompass Insurance. Dann hätten Cyber-Produkte die Möglichkeit, sich zukünftig zu einer der wichtigen Sparten zu entwickeln.

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