In der vergangenen Woche waren die Pläne beziehungsweise Überlegungen von drei großen Versicherern bekannt geworden. So prüfe der Versicherungskonzern Ergo den Verkauf der Tochterunternehmen Ergo Leben und Victoria. Die Generali kündigte den Run-Off des eigenen Lebensversicherers an. Nun denkt offenbar auch die Axa darüber nach LV-Versicherung mit klassischen Garantien abzustossen. Auch für Axa-Chef Alexander Vollert sei eine externe Abwicklung der Bestände mit klassischen Garantien über eine Run-off-Plattform durchaus eine Option.

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Kurz nach dem Bekanntwerden der anvisierten Run-Offs meldete sich Talanx-Chef Herbert Haas zu Wort und erteilte derartigen Plänen für sein Unternehmen eine Absage. „Wir werden keine Bestände in die Abwicklung schicken – weder konzernintern noch extern durch Verkauf an andere“, sagte Haas in einem Interview mit der Wirtschaftszeitung „Euro am Sonntag“

Allianz-Leben-Chef: "Für die Allianz ist das kein Thema"

In die gleiche Kerbe schlägt nun Allianz-Leben-Chef Markus Faulhaber. "Für die Allianz ist das kein Thema", gibt Faulhaber zu Protokoll. Schließlich könnten solche Diskussionen die Vorsorgesparer in Deutschland verunsichern. Die Maxime des Branchenriesen ist deshalb klar: "Wir möchten weiter Kunden gewinnen, nicht loswerden.", sagte der Vorstandsvorsitzende des Lebensversicherers. Der Versicherer setzt deshalb auf eine starke Kundenbindung. „Unsere Kunden müssen wissen, dass sie sich auf uns verlassen können – heute und in Zukunft. Und wir erfüllen bei allen Verträgen selbstverständlich die zugesagten Garantien.", führte Faulhaber weiter aus.

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Auch für das aktuelle Niedrigzinsumfeld sieht sich der Versicherungskonzern gut aufgestellt. So habe der Versicherer bereits vor mehr als zehn Jahren begonnen, angepasste Vorsorgekonzepte anzubieten. Das würde sich heute auszahlen. So vermeldete die Allianz bereits im August 2016, dass inzwischen 90 Prozent der Neuverträge mit neuen Lebens- und Rentenversicherungen umgesetzt würden, die keinen Garantiezins mehr bieten. Für das erste Halbjahr 2017 konnte der Münchener Konzern übrigens den größten Sprung in einer Sparte, die branchenweit kriselt. So stiegen die Beitragseinnahmen im Bereich Leben laut Unternehmensangaben um 13,2 Prozent auf 10,1 Milliarden Euro an. Ebenso legten die Leben-Neubeiträge mit einem Plus von 24,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr deutlich zu.

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