Die Kosten für medizinische Leistungen, die die gesetzlichen Krankenkassen nicht übernehmen steigen weiter. Einhergehend damit müssen Kassenpatienten immer mehr Leistungen selbst bezahlen. Dazu gehören beispielsweise Zuzahlungen bei Medikamenten oder beim Zahnarzt.

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obs/Continentale Versicherungsverbund/Continentale Krankenversicherung

Gesetzlich Krankenversicherte zahlen in der Regel in drei von acht abgefragten Bereichen. Diese waren "Apotheke", "Zahnarzt", "Brillen und Sehhilfen", "Physiotherapie und Massagen", "Haus- oder Facharzt", "Krankenhaus", "Kieferorthopädie" sowie "Heilpraktiker und Naturheilkunde". Am häufigsten selbst gezahlt wird in der Apotheke. Drei Viertel der GKV-Versicherten (75 Prozent) zahlen hier aus eigener Tasche. Im Durchschnitt belaufen sich hier die Kosten pro Jahr auf 153 Euro. Bei Zahnärzten zahlen 59 Prozent der Versicherten selbst etwas dazu. Hier liegt der durchschnittliche Wert pro Jahr bei immerhin 390 Euro. Für Physiotherapie waren es 144 Euro, im Krankenhaus 139 Euro und beim Haus- oder Facharzt 126 Euro. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Infratest im Auftrag der Continentale hervor.

Durchschnittliche Kosten steigen deutlich

Die Kosten für medizinische Zuzahlungen sind innerhalb der letzten fünf Jahren von 344 Euro auf nun 448 Euro pro Jahr gestiegen. Zwar übernimmt der Großteil der Kassenpatienten (90Prozent) die Zuzahlungen und bezahlt diese selbst beziehungsweise zahlt hinzu.

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Doch für viele Deutsche sind manche Leistungen einfach zu teuer. Immerhin 32 Prozent der GKV-Versicherten geben an, sie hätten aus Kostengründen schon Behandlungen unterlassen. Davon seien insbesondere Geringverdiener betroffen. Von ihnen machten 42 Prozent diese Angabe. Von den Selbst- und Zuzahlungen betroffen seien insbesondere ältere Menschen ab 60 Jahren. Sie geben durchschnittlich 577 Euro aus eigener Tasche aus.

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Für viele gesetzlich Krankenversicherte kommen weitere Kosten hinzu. So seien Kosten für Brillen und andere Sehhilfen sowie Zuzahlungen im Bereich Kieferorthopädie in den Durchschnittswert von 448 Euro nicht enthalten. Grund: Hier sei es nicht möglich, eindeutig zwischen medizinisch notwendigen Ausgaben und kosmetischen Kosten zu trennen. So gaben 45 Prozent der Befragten an, sie hätten für Brillen und andere Sehhilfen in den vergangenen 12 Monaten. Die durchschnittlichen Kosten lagen hier 386 Euro. Die Eigenleistung der gesetzlich Versicherten im Bereich Kieferorthopädie beläuft sich hier auf weitere 777 Euro pro Betroffenem. Allerdings werden diese in weiten Teilen rückwirkend von den Krankenkassen erstattet.

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