Das Wissenschaftliche Institut der privaten Krankenversicherer (WIP) hat die Leistungsausgaben der Gesetzlichen und der Privaten Krankenversicherung unter die Lupe genommen. Demnach hätten die Leistungsausgaben der Privatversicherten in den größten Leistungsbereichen im Jahr 2022 bei insgesamt 41,20 Milliarden Euro gelegen. Gleichzeitig hätten Krankenkassen 231,50 Milliarden Euro ausgegeben.

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Überdies zeige die Studie, dass die Bedeutung der Privatversicherten für alle Leistungsanbieter im Gesundheitswesen im Zeitablauf zugenommen habe. So habe der vom WIP berechnete Mehrumsatz der Privatversicherten bei 12,33 Milliarden Euro gelegen. Das seien 650 Millionen Euro beziehungsweise 5,6 Prozent mehr als im Jahr davor. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

Privatversicherte bringen Arztpraxen deutliche Mehreinnahmen

Der größte Teil des Mehrumsatzes sei auf den ambulanten ärztlichen Sektor entfallen (6,95 Milliarden Euro). Ohne diesen erhöhten Umsatz würden pro Arztpraxis in Deutschland umgerechnet 63.121 Euro im Jahr fehlen, habe das Institut berechnet. Die Bedeutung der Privatversicherten für die niedergelassenen Ärzte zeigt sich auch darin, dass 20,4 Prozent ihrer Gesamteinnahmen auf PKV-Versicherte entfallen – und dies bei einem Versichertenanteil von 10,3 Prozent.

Im Bereich der Zahnärztlichen Versorgung hätten die Ausgaben der Privatversicherten bei 4,82 Millliarden Euro gelegen. Hier war der Anteil an den Gesamteinnahmen mit 22,3 Prozent noch höher. Laut WIP resultiere der Mehrumsatz der Privatversicherten aus den "zusätzlichen Finanzmittel, die nur deshalb ins Gesundheitssystem fließen, weil die Leistungen für diese Patienten nicht den begrenzten und teils budgetierten Vergütungssystemen der GKV unterliegen".

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Ende 2023 hatte das WIP bereits die Beiträge der GKV und der PKV genauer betrachtet. Demnach seien innerhalb von zehn Jahren (2014-2024) die PKV-Beiträge je Versicherten um 37,55 Prozent und in der GKV um 38 Prozent gestiegen. Damit habe die Beitragslast der PKV-Versicherten in geringerem Maße zugenommen als in der GKV. Die Zahlen für 2024 hatte das Institut nach eigenen Angaben auf Basis von Annahmen für das kommende Jahr vorausberechnet.

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