In welchen Regionen ist Autofahren besonders günstig oder teuer? Das geht aus der jährlich neubewerteten Regionalklassen-Statistik des GDV hervor. Regionalklassen zeigen die Schadenbilanz einer bestimmten Region in einem 5-Jahreszeitraum auf. Wo es häufig kracht und viele versicherte Schäden zu beklagen sind, müssen sich die Autofahrer auf höhere Kosten einstellen. Hier steht die Anzahl der Schäden den in diesem Bezirk zugelassenen Fahrzeugen gegenüber.

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Kfz-Haftpflicht: Autofahrer im Norden fahren besonders günstig

Am Mittwoch hat der Versicherungsdachverband nun die Regionalklassen für das Jahr 2018 veröffentlicht. Knapp 5,5 Millionen Autofahrer in Deutschland profitieren zukünftig von besseren Regionalklassen in der Kfz-Haftpflichtversicherung und rund 3,6 Millionen werden heraufgestuft. Für weitere 31 Millionen Kfz-Haftpflichtversicherte bleiben die Regionalklassen des Vorjahres erhalten.

Besonders niedrige Einstufungen ergeben sich weiterhin für Autofahrer in Brandenburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Die bundesweit beste Schadenbilanz in der Kfz-Haftpflichtversicherung errechneten die Statistiker des GDV für den Zulassungsbezirk Elbe-Elster in Brandenburg. Hohe Regionalklassen gelten vor allem in Großstädten sowie in Teilen Bayerns. Die schlechteste Schadenbilanz ergab sich für Offenbach am Main. Auf der Webseite des GDV können Interessierte die jeweilige Regionalklasse ihres Bezirkes abfragen.

Kaskoversicherung: Regionalklassen bleiben stabil

Für die Kaskoversicherungen ändert sich durch die aktuelle Regionalstatistik nur wenig: Von den über 34 Millionen Voll- oder Teilkaskoversicherten rutschen 2,8Millionen in niedrigere, knapp 2,6 Millionen in höhere Regionalklassen; für die anderen Versicherten bleibt alles beim Alten. Berücksichtigung in der Regionalklassenstatistik für Kaskoversicherungen findet die Häufigkeit von Diebstählen, Sturm- und Hagelschäden sowie die Anzahl der Wildunfälle.

Die beste Schadenbilanz in der Vollkaskoversicherung erreicht der Bezirk Wittmund in Niedersachsen, in der Teilkaskoversicherung der bayerische Zulassungsbezirk Bamberg. Die schlechteste Schadenbilanz in der Vollkasko wurde in Garmisch-Partenkirchen ermittelt. In der Teilkaskoversicherung weist wie im Vorjahr der Landkreis Ostallgäu in Bayern die schwächsten Werte auf.

Regionalklassen spiegeln die Schadenbilanz der Regionen wider

Die Regionalklassen werden für die insgesamt 400 deutschen Zulassungsbezirke einmal im Jahr vom GDV herausgegeben und spiegeln die Schadenbilanz der Regionen wider. Entscheidend ist dabei nicht, wo ein Unfall passiert oder ein anderer Kasko-Schaden entstanden ist, sondern in welchem der Zulassungsbezirke der Fahrzeughalter seinen Wohnsitz hat.

Die Schadenbilanzen der Zulassungsbezirke werden versicherungsmathematisch in einen Indexwert umgerechnet, der die jeweilige Regionalklasse bestimmt. Für die Haftpflicht gibt es 12, für die Vollkasko neun und für die Teilkasko 16 Klassen. Je besser die Schadenbilanz und damit die Einstufung in der Regionalklasse, desto günstiger wirkt es sich auf den Versicherungsbeitrag aus.

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Allerdings sind die Regionalklassen nur ein Wert, der in die Berechnung der Kfz-Versicherung einfließt. Für die Versicherer selbst sind die Regionalklassen unverbindlich und können ab sofort für Neuverträge und für bestehende Verträge zur Hauptfälligkeit angewendet werden – in der Regel ist dies der 1. Januar 2018.

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