Die Fehltage wegen psychischer Erkrankungen haben 2016 einen neuen Höchststand erreicht. Das berichtet die Krankenkasse DAK-Gesundheit, für deren aktuellen Gesundheitsreport die Daten von 2,6 Millionen Versicherten ausgewertet wurden. Demnach registrierte die Kasse im vergangenen Jahr rund 246 Ausfalltage je hundert Versicherten aufgrund seelischer Leiden, wie die DAK am Freitag mitteilte: 2,5 Tage mehr als im Vorjahr. Innerhalb der vergangenen 20 Jahre hat sich diese Zahl mehr als verdreifacht.

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Frauen besonders häufig von psychischen Leiden betroffen

Damit sind psychische Erkrankungen für 17,1 Prozent aller Krankschreibungen verantwortlich. Nur Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems (22,2 Prozent) führten noch häufiger zum Ausfall am Arbeitsplatz. Auffallend: Bei Frauen wurden im vergangenen Jahr stolze 60 Prozent mehr Fehltage wegen psychischer Erkrankungen diagnostiziert als bei Männern (311 Ausfalltage je hundert Versicherte gegenüber 191 Ausfalltagen). Bei Frauen sind Fehltage aufgrund seelischer Beschwerden bereits wichtigster Ausfallgrund.

Insgesamt ließen sich laut DAK mehr als die Hälfte aller Fehltage 2016 auf drei Krankheitsarten zurückführen: An erster Stelle standen Rückenleiden und andere Muskel-Skelett-Erkrankungen. Mehr als jeder fünfte Fehltag wurde damit begründet (22 Prozent). Danach folgten psychische Erkrankungen mit 17 Prozent Anteil am Gesamtkrankenstand (plus ein Prozent). Rund 15 Prozent gingen auf das Konto von Schnupfen und Co. Der Anteil von Krankheiten des Atmungssystems lag im Vergleich zum Vorjahr um rund zwei Prozentpunkte niedriger (2015: 16,6 Prozent)

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Aber es gibt auch eine erfreuliche Nachricht: Insgesamt meldeten sich Deutschlands Arbeitnehmer im letzten Jahr seltener krank. Der Gesamtkrankenstand sank 2016 demnach von 4,1 auf 3,9 Prozent. Auch der Anteil der Beschäftigten, die mindestens eine Krankmeldung im Jahr hatten, war mit 45 Prozent so niedrig wie zuletzt vor zehn Jahren. Zudem ist ein deutlicher Ost-West-Unterschied erkennbar. Mit 4,9 Prozent war der Krankenstand im Osten höher als im Westen, wo er bei 3,8 Prozent lag. Für die Analyse wertete das Berliner Iges-Institut die Daten von 2,6 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten aus.

DAK

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