Krankenversicherung: Versicherungsmakler sehen im Produkt der betrieblichen Krankenversicherung (bKV) langfristig ein lohnendes Geschäft. Bis dahin müssen ihrer Ansicht nach allerdings noch einige Hürden überwunden werden. Das zeigt eine aktuelle Studie der Heute und Morgen GmbH.

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bKV: Makler monieren fehlende staatliche Unterstützung

Bei den Hürden gehe es vornehmlich um mangelnde staatliche Unterstützung. So sehen die Makler zum Beispiel den seit 2014 gültigen Wegfall des steuerfreien Sachbezugs als großes Hemmnis im Vertrieb. Außerdem fehlt ihnen eine staatliches Fördermodell, ähnlich wie es bei der betrieblichen Altersvorsorge auch existiert. Unternehmen, die sich aktiv in der gesundheitlichen Absicherung ihrer Mitarbeiter engagieren, könne man auf diese Art unterstützen.

Auch einige Unternehmen stehen aus Maklersicht der betrieblichen Krankenversicherung immer noch skeptisch gegenüber: Neben der Sorge vor langfristigen Kosten und einem hohen Verwaltungsaufwand zeigt sich in den Unternehmen eine Unsicherheit, ob sich die Investition in die betriebliche Krankenversicherung auch tatsächlich „auszahlt“.

Makler: Hoher Beratungsaufwand wird sich langfristig lohnen

Zudem haben die Makler mit einem sehr hohen Beratungsaufwand zu tun, wenn sie eine betriebliche Krankenversicherung vermitteln wollen. Anbahnungsprozesse von sechs Monaten bis hin zu zwei Jahren seien keine Seltenheit. Auch die Provisionsmodelle sind vielen Maklern noch nicht attraktiv genug. Die betriebliche Krankenversicherung sei alles andere als ein „Mitnahmegeschäft“ und verlange von den Maklern hohe Überzeugungskraft, langen Atem und Produktexpertise, schlussfolgert die Studie.

Doch ungeachtet der genannten Hürden überwiegen für den Großteil der befragten Makler die Chancen: Die Unternehmen würden im Bereich der Weiterentwicklung ihres betrieblichen Gesundheitsmanagements sowie bei der Aufgabe der Steigerung ihrer Arbeitgeberattraktivität vermehrt nach geeigneten Leistungsbausteinen suchen.

Auch nachhaltige Vorsorge und die Reduktion der Krankheitskosten spielen gerade angesichts alternder Belegschaften eine wichtige Rolle. Vor allem in wirtschaftsstarken Bundesländern wie Baden-Württemberg oder Bayern, die schon mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen haben, sehen die Makler hohes Potenzial.

SDK, Hallesche und R+V bei Maklern beliebt

Die sich bisher auf dem Markt befindlichen Produkte der Versicherer seien aus Sicht der Makler sehr heterogen. In Punkten wie dem Verzicht auf eine vorherige Gesundheitsprüfung der betrieblichen Angestellten, Mitversicherungsoptionen von Familienangehörigen oder der Mitnahmemöglichkeit der jeweiligen Krankenversicherung beim Ausscheiden aus dem Unternehmen, existieren unterschiedliche Ansätze. Positiv wurden in der Maklerbefragung die Angebote der SDK, der Halleschen sowie der R+V hervorgehoben.

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Hintergrund: Aktuelle Studie „Betriebliche Krankenversicherung: Marktperspektiven aus Maklersicht“ aus der Studienreihe „Klartext Assekuranz“ des Marktforschungs- und Beratungsinstituts Heute und Morgen: 30 hauptberufliche Versicherungsmakler mit bKV- Spezialisierung und unterschiedlicher Umsatzgröße wurden im November 2014 als Experten befragt. Im Fokus standen zentrale Abschlusstreiber und Hemmnisse im bKV-Markt, Produkt- und Anbieterpräferenzen, zentrale Produktauswahlkriterien sowie das Marketing der bKV.

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