Das Jahr 2014 war für die Luftfahrt ein Katastrophenjahr. Im März verschwand Flug MH370 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking spurlos, am Bord waren 239 Menschen. Im Juli stürzte die Maschine MH17 über der Ostukraine ab und riss 298 Menschen in den Tod. Nun ist schon wieder ein Flugzeug mit 162 Passagieren verschwunden.

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Auch wenn das Schicksal des Air-Asia-Flugzeugs mit der Flugnummer QZ8501 ungewiss ist, so muss das Schlimmste befürchtet werden. Der Direktor der indonesischen Such- und Rettungsbehörde, Bambang Soelistyo, sagte, auf der Grundlage der verfügbaren Koordinaten sei davon auszugehen, dass die verschollene Maschine "auf dem Meeresgrund" liege.

Der Airbus A320 war am Sonntagmorgen auf dem Weg von Surabaya im Osten der indonesischen Insel Java nach Singapur von den Radarschirmen verschwunden. Es wird befürchtet, dass das Flugzeug der malaysischen Billigfluglinie Air Asia ins Meer gestürzt ist. Als der Funkkontakt abbrach, gab es heftige Gewitterstürme in der Region. Für die Angehörigen bedeutet dies unendliches Leid. Viele harren verzweifelt an den Flughäfen in Surabaya und Singapur aus und hoffen auf ein Lebenszeichen der Vermissten.

Allianz ist Hauptversicherer des verschwundenen Flugzeuges

Für die deutsche Allianz könnte ein Absturz der Air-Asia-Maschine teuer werden. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, ist der Versicherungsgigant wichtigster Rückversicherer des vermissten Flugzeuges. „Wir können bestätigen, dass Allianz Global Corporate & Speciality UK (AGCS) der Hauptversicherer für Luftkasko und Schadenersatz bei Air Asia ist“, erklärte eine Firmensprecherin auf Anfrage der Zeitung.

Ob und in welchem Umfang die Allianz haften muss, hängt auch von der Absturzursache ab. Versichert sind bei einer Luftfahrtversicherung in der Regel Personenschäden und Schäden am Rumpf des Flugzeuges, nicht aber Terrorrisiken. Diese werden häufig von einem Versicherungssyndikat von Lloyds in London übernommen. Die bisherigen Indizien sprechen aber dafür, dass die Maschine aufgrund von Wetterturbulenzen in Not geriet.

Indonesia AirAsia hat Landeverbot in Europa

Flug QZ 8501 flog unter dem Banner der Billigfluglinie Indonesia AirAsia - einer 49prozentigen Tochtergesellschaft der malaysischen AirAsia. In der EU steht die Fluggesellschaft auf der schwarzen Liste und darf keinen europäischen Flughafen anfliegen, was für sämtliche indonesischen Airlines gilt. Ein Grund hierfür ist, dass die Anbieter europäische Sicherheitsstandards nicht erfüllen.

Trotz aller bisherigen schlechten Nachrichten: Der Vize-Präsident von Indonesien Yusuf Kalla will die Hoffnung nicht aufgeben. „Es ist möglich, dass wir noch Überlebende finden“, sagte er am Montag bei einer Pressekonferenz in Surabaya. Er macht Mut: „Wir dürfen die Hoffnung nicht verlieren.“ Aktuell suchen zwölf Schiffe der Marine, fünf Flugzeuge, drei Helikopter und mehrere Kriegsschiffe das östliche und südöstliche Gebiet rund um die Insel Belitung ab, wie das indonesische Militär berichtet. Frankreich, die USA und Großbritannien haben ihre Hilfe angeboten.

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Laut einem Bericht der Financial Times trieben bereits die Abstürze der Flüge MH17 und MH370 die Versicherungsprämien für Flugrisiken in die Höhe. Demnach könnte das Jahr 2014 das Teuerste seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 werden. Experten rechnen mit einem Schaden jenseits der 2-Milliarden-Marke: der Preis für sogenannte „Kriegs-Policen“, mit denen u.a. die Gefahr von Abschüssen oder Terroranschlägen versichert wird, habe sich seit den Abstürzen um 300 Prozent erhöht. Aufgrund der Mehrkosten steigen wohl auch die Preise für Flugtickets.

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