Für welche Automarken werden in der Kfz-Versicherung im Folgejahr höhere und niedrigere Prämien fällig? Dies wird u.a. durch die Typklassenstatistik beeinflusst, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) alljährlich veröffentlicht. Heute war es wieder soweit: der Dachverband der Versicherer stellte die neue Typklassenstatistik für 2015 in Berlin vor!

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Kfz-Haftpflicht: Für 14 Prozent der Fahrzeugmodelle wird es teurer

Nur 26 Prozent der in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge werden 2015 in der Kfz-Haftpflichtversicherung in eine neue Typklasse umgestuft, wie der GDV in einer Pressemeldung mitteilt. Für knapp 14 Prozent verschlechtert und für rund 12 Prozent verbessert sich die Klasse. Um immerhin drei Klassen niedriger wird in der Haftpflichtversicherung eine Diesel-Variante des Golf VII eingestuft. Gleich vier Klassen nach oben geht es hingegen für den Toyota GT 86 und den Renault Captur mit 66-kw-Benzinmotor. Die meisten Fahrzeuge mit neuer Typklasse werden um höchstens eine Klasse umgestuft (Beispiele siehe Tabelle).


Kasko: Zahlreiche Fahrzeuge mit günstigeren Typklassen

In den Kasko-Versicherungen ergeben sich für zahlreiche Autofahrer günstigere Einstufungen. In der Vollkaskoversicherung profitieren knapp 36 Prozent der Autofahrer von niedrigeren Klassen, während nur rund 10 Prozent in eine höhere Typklasse eingestuft werden. Für die restlichen 54 Prozent der angemeldeten Fahrzeuge bleibt alles beim Alten (Beispiele siehe Tabelle).

Ähnliche Ergebnisse ergeben sich auch für die Teilkaskoversicherung: Knapp 35 Prozent der Fahrzeuge erhalten niedrigere, rund 12 Prozent höhere Typklassen. Für 53 Prozent der Teilkasko-Versicherten ändert sich die Typklasse nicht.

Typklassen: Einstufung durch Unfallstatistik der Fahrzeuge

Je höher die Einstufung ist, desto teurer ist die Autoversicherung. In der Kaskoversicherung werden neben Verkehrsunfällen auch Autodiebstähle, Fahrzeugbrände oder Glasschäden bei der Einstufung in die Typklasse berücksichtigt.

Um die Typklasse eines Autos exakt zu bestimmen, analysiert der GDV jedes Jahr die Schadenbilanzen der Fahrzeugtypen – das sind rund 22.000 verschiedene Automodelle. Sie ist für die Versicherungsunternehmen unverbindlich und kann ab sofort für Neuverträge und für bestehende Verträge zur Hauptfälligkeit angewendet werden – in der Regel gilt sie ab dem 1. Januar 2015.

Hintergrundinformationen: Was sind Typklassen in der Kfz-Versicherung?

Die Kfz-Versicherer berücksichtigen Typklassen, um die Beiträge der Kfz-Haftpflicht- und Kaskoversicherung berechnen zu können. Die Typklassen spiegeln die Schaden- und Unfallbilanzen eines jeden in Deutschland zugelassenen Automodells wider.

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Wurden mit einem Autotyp weniger Schäden gegenüber den Vorjahren gemeldet und entschädigt, wird das Modell in eine niedrigere Typklasse eingestuft. Umgekehrt funktioniert es genauso. Die Typklasse in der Kfz-Haftpflichtversicherung wird in erster Linie von der Fahrzeugart und der Fahrweise der Nutzer beeinflusst. Je höher die Einstufung ist, desto teurer ist die Versicherung. Wie das eigene Auto zukünftig eingestuft wird, erfahren Autofahrer in der Typklassen-Abfrage des GDV.

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV)

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