„Stress ist nicht per se gefährlich“, erläutert Thomas Bodmer, Mitglied des Vorstandes der DAK-Gesundheit. „Aber wenn eine intensive Stressbelastung über lange Zeit anhält und nicht kompensiert werden kann, führt das möglicherweise zu chronischem Stress. Und der macht auf Dauer krank.“

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Unter den psychischen Erkrankungen haben in den vergangenen Jahren drei Diagnosen besonders stark zugenommen: Depressionen, Reaktionen auf schwere Belastungen sowie Angststörungen. Allein bei den Depressionen hat sich die Anzahl der Fehltage in den vergangenen 13 Jahren um 178 Prozent erhöht. Für diese drei Diagnosen sehen Experten chronische Stressbelastung als einen wichtigen Risikofaktor an.

So leiden in Deutschland vor allem Alleinerziehende, Arbeitslose und Studentinnen unter chronischem Stress. Das zeigt eine Untersuchung der DAK-Gesundheit über die Stressbelastung in der Altersgruppe der 25- bis 40-Jährigen. Dabei erzielten Alleinerziehende die höchsten Werte. Sie nannten in der repräsentativen Befragung besonders viele Situationen, in denen sie sich überfordert, für ihre Anstrengungen nicht anerkannt oder von Sorgen geplagt fühlten.

Weiterhin zeigt die Stress-Studie der DAK-Gesundheit, dass bei Berufstätigen diejenigen stärker von chronischem Stress betroffen sind, die weniger gut ausgebildet sind. Angestellte mit einfachen Tätigkeiten und geringem Handlungsspielraum haben ein Stressniveau, das über dem von Hochqualifizierten liegt.

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Bei den Staatsdienern ist das Bild vergleichbar: Beamte im mittleren Dienst sind durch chronischen Stress stärker belastet als Beamte im gehobenen Dienst. Unter größerem Druck leiden auch junge Menschen an Universitäten: Studierende weisen ein überdurchschnittliches Stressniveau auf, wobei Studentinnen noch stärker gestresst sind, als ihre männlichen Kommilitonen.

DAK-Gesundheit

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